Bis in die 1980er Jahre gab es in Deutschland neben Italien die größte Schmuckindustrie der Welt. Heute wird der meiste Schmuck in Indien hergestellt, gefolgt von China. Während Italien bis vor kurzem noch auf Platz sieben lag, ist Deutschland inzwischen unter den Top 10 der Herstellerländer von Schmuck verschwunden.
Doch hat sich mit dieser Entwicklung in Deutschland – und in geringerem Maße auch in einigen Nachbarländern – ein bemerkenswerter Wandel vollzogen. In dem Maße, in dem die industrielle Massenfertigung verschwand, etablierten sich wieder individuelle Werkstätten, in denen anspruchsvoll gestalteter und weitgehend handwerklich gefertigter Schmuck in Kleinserien entsteht.
Neben dem Schmuck aus einigen wenigen Manufakturen und dem sehr kleinen Anteil an künstlerischem Unikatschmuck steht dieser heute für eine zeitgenössische Schmuckkultur, die ihren Namen verdient. Die Werkstätten werden von authentischen Persönlichkeiten betrieben. Alle haben im Lauf einer soliden handwerklichen und zumeist ergänzenden gestalterischen Ausbildung an Akademien ihr ganz eigene „Handschrift“ entwickelt. Dass diese auch weitgehend krisensicher ist, zeigen unsere Beispiele.