Don’t Forget to Die

Jubiläumsausstellung bei schlegelschmuck München um ein Jahr verschoben.

Seit 2009 lädt Katja Schlegel während der Handwerksmesse Künstler:innen ein, bei schlegelschmuck auszustellen. Zum 10jährigen Jubiläum veranstaltet sie mit Alexandra Bahlmann, Dorothea Förster, Svenja John und Christina Langes die Themenausstellung „Don’t forget to die“. Jede der fünf Schmuckfreundinnen hat eine weitere Teilnehmerin eingeladen: die beiden Professorinnen Karen Pontoppidan und Jantje Fleischhut, Sabine Klarner, Vera Siemund und Petra Zimmermann. Aus München sind zudem die Kunstkammer Georg Laue sowie Maria & Neda Ploskow mit Videokunst vertreten. Wegen dem Coronavirus müssen Schmuckbegeisterte jetzt ein Jahr auf diese interessante Ausstellung warten. Der Titel der Ausstellung löst angesichts der gegenwärtigen Corona-Krise zwiespältige Gefühle aus.

Alexandra Bahlmann, schlegelschmuck

Alexandra Bahlmann, Ohrschmuck Infinity, 2019. Silber oxidiert, rosa Opal, grüner Kianit.

Dorothea Förster, schlegelschmuck

Dorothea Förster, Collage Abschied, 2019. Papier, Kunststoff, Textil, Metall, Farbe, Lippenstift. Photo Eva Jünger.

Vera Siemund, schlegelschmuck

Vera Siemund, Halsschmuck und Anhänger, 2015. Emailliertes Kupfer, Silber. Anhänger 8 x 10 x 3 cm.

Katja Schlegel, schlegelschmuck

Katja Schlegel, Brosche, answers, 2019. Silber, Acrylglas, Folie, Stahl.

In allen Arbeiten geht es darum, nicht mit dem Leben zu warten, bis der Tod an die Tür klopft, sondern ums Hier und Jetzt. Katja Schlegel hat Menschen aus ihrem Umfeld gebeten, zum Ausstellungstitel ein Wort zu formulieren, das in je einem Schmuckstück verewigt wurde. Svenja John bezieht sich mit einem plakativen Armschmuck auf den Tag der Toten, den „Día de Muertos“, bei dem alle Freunde da sind und es Blumen, Lieblingsspeisen, Musik, Tanz und Feuerwerk gibt. Für Alexandra Bahlmann hat das Thema Tod Schwere. „Schmuck jedoch sollte für mich immer eine gewisse Leichtigkeit haben.“ Petra Zimmermann gestaltete eine Reihe von Giftringen, wobei jeder Ringkopf ein Behältnis darstellt, das sich nach Bedarf befüllen lässt – ob tatsächlich mit Gift oder anderen Substanzen, bleibt ein Geheimnis. Jantje Fleischhut, fasziniert von der Unendlichkeit des Universums, stellt mit ihren Stücken kosmische Bezüge her. Vera Siemund kombiniert Gefäßformen des Klassizismus mit Hasen: „ … ein ‚leichtfüßiger‘ Kommentar zum klassizistischen Pathos, der düsteren Aura von Vergänglichkeit des Urnengefäßes, mal abgesehen von allem, wofür der Hase sonst noch steht.“ Für Christina Langes ist keine Kunstform so nah am Leben und Sterben, wie die Musik. Sie begegnet der Schwere des Sujets mit formaler Leichtigkeit. Sabine Klarner erinnert daran, dass die Biene in der Antike auch ein Memento Mori war: „ … schön fleißig sein, bis Du den Löffel abgibst … “.

  • Nordendstraße 7a
    80799 München
    Deutschland
  • Eröffnung 10. 03. 2021, 18 Uhr
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