Schmuck verbindet [türkisch Mücevher Buluşturur] heißt das Projekt, das 13 Goldschmiedinnen aus der Türkei, vornehmlich aus Istanbul zusammenbringt. Stilistisch und technisch eigenwillige Arbeiten kommen da zusammen, poetische und ausdrucksstarke Schmuckstücke. Diese Individualität möchte die Ausstellung in der Galerie im Prediger, Labor im Chor, in Schwäbisch Gmünd feiern. Sie erlaubt damit einen Blick auf die kleine aber enthusiastische Autorenschmuck-Szene in der Türkei. Die Colliers, Ringe und Ohrringe der Schmuckmacherinnen erweisen sich als fantasievolle, am Körper tragbare Skulpturen. Neben Gold, Silber und Edelsteinen werden Materialien wie Gummi und nicht selten auch Fundstücke eingesetzt. Zum Internationalen Frauentag richtet Schwäbisch Gmünd dieses Jahr den Blick auf die weibliche Kreativität. Sichtbar wird dies an der künstlerischen Vielfalt der Goldschmiedinnen aus der Türkei. Solche Phantasie und Originalität kann sich nur mit viel innerer Freiheit entwickeln.
Insgesamt nehmen folgende Schmuckgestalterinnen teil: Senay Akin, Hakan Aktug, Nevin Arig, Burcu Büyükünal, Ela Cindoruk, Gözde Erdogan, Gülnur Özdaglar, Selen Özus, Nazan Pak, Burcu Sulek, Leyla Taranto, Aisegul Telli und Snem Yildirim.

Aisegul Telli, Ohrschmuck, der an Korallen erinnert

Senay Akin, Brosche, mixed Media

Die türkische Schmuckkünstlerin Leyla Taranto in ihrem Studio
Alle Ausstellerinnen haben ihr Kommen angekündigt; die Journalistin und Politikwissenschaftlerin Antje Schrupp eröffnet die Ausstellung mit dem Vortrag „Lasst uns uneinig bleiben!“, denn Feministinnen sind selten einer Meinung. Diese Vielfalt der Ideen ist keine Schwäche der Frauenbewegung, sondern ihre Stärke. Denn es geht dabei nicht darum, Lobbyismus für Fraueninteressen zu machen, sondern um weibliche Freiheit. Darum, dass Frauen sich individuell und subjektiv in der Welt zu Wort melden und ihre Ideen verwirklichen können. In einer Zeit, in der rechte populistische Kräfte, die klare Rollenerwartungen an Frauen haben und feministische Positionen offen bekämpfen, ist dieser Kampf für das weibliche Begehren umso wichtiger.

Selen Özus, expressiver Halsschmuck

Ela Cindoruk von der ECNP Contemporary Jewellery Gallery in Istanbul

Nicht untypisch für den zeitgenössischen Schmuck setzt Ela Cindoruk auch unedle Materialien ein
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Galerie und Forum für Angewandte Kunst
Labor im Chor im Prediger
Bocksgasse
73525 Schwäbisch Gmünd
Deutschland - Dienstag–Freitag 14–17 Uhr
Samstag 10–14 Uhr - Link