Francesco Pavan und Tore Svensson

Zwei Altmeister der Schmuck- und Silberschmiedekunst in der Münchner Galerie Handwerk vom 8. März bis 7. April 2018.

Seit Jahren zeigt die Galerie Handwerk in München zur Zeit der Internationalen Handwerksmesse eine Schmuckausstellung. 2018 wird sie dabei die Jubiläen zweier international renommierter Goldschmiede feiern, den 80. Geburtstag des italienischen Altmeisters Francesco Pavan und den 70. Geburtstag des schwedischen Gold- und Silberschmieds Tore Svensson.

Beide Künstler kannten sich persönlich bis zur Idee zu dieser Ausstellung nicht, doch sie schätzen das Werk des jeweils anderen sehr. So entstand auch der Wunsch einer gemeinsamen Werkschau. Beide verbindet eine große Ernsthaftigkeit und Strenge in der Arbeit, ein profundes technisches Wissen und eine klare, unverwechselbare Sprache. Beide waren über einen sehr langen Zeitraum Lehrer.

Francesco Pavan

Goldschmiedearbeiten von Francesco Pavan, aufgenommen in seinem Studio in Padua. Photo Handwerkskammer für München und Oberbayern, Galerie Handwerk

Francesco Pavan

Das Studio von Francesco Pavan in Padua. Photo Handwerkskammer für München und Oberbayern, Galerie Handwerk

Francesco Pavan, Schmuck

Francesco Pavan, 5 Broschen (von links), Sasso, Gold, Silber, Alpaca, 12×5×5 cm, 2017 / Tessuto, Gold, 7,5×8,2×1,2 cm, 2017 / Cubo rosso positivo, Gold, Email, 7×7×7 cm, 2000 / Cubo rosso negativo, Gold, Email, 5×5×5 cm, 2000 / Cubo, Gold, Email, 8,7×7×6 cm, 2008. Photo Karina Hagemann

Den Paduaner Francesco Pavan zeichnet eine Vorliebe für Edelmetalle, insbesondere für Gold, eine große Handwerklichkeit, die bravuröse und meisterliche Beherrschung schwierigster Goldschmiedetechniken aus. Sein Schmuck ist sachlich, mathematisch, reduziert und klar. Er zeigt eine lebenslange Auseinandersetzung mit den Themen Geometrie, Raum und Kinetik.

Tore Svensson begann Ende der 1970er Jahren mit dem Schmieden von Schalen, seit Mitte der 1980er Jahre arbeitet er hauptsächlich mit Eisen/Stahl. Schalen zu fertigen ist eine herausfordernde, langsam vorangehende Arbeit und so entstehen jedes Jahr nur wenige Schalen, die in Form und Größe kaum variieren und in ihrem Minimalismus spirituelle Ausstrahlung haben. Bei der Fertigung von Schmuck liebt Svensson es, über viele Jahre an einer Serie zu arbeiten. In seinen neueren Broschen taucht durchaus eine erzählende Komponente auf.

Tore Svensson

Tore Svensson, *1948, einer der bedeutendsten Gold- und Silberschmiede Schwedens, am Werkbrett. Photo Franz Karl

Tore Svensson

Tore Svensson, Halsschmuck, 1999. Stahl, versilbert, 30×30 cm. Photo Franz Karl

Tore Svensson

In der Werkstatt von Tore Svensson in Göteborg entstehen neben reduzierten Schmuckstücken auch minimalistische Schmiedearbeiten. Photo Franz Karl

Die in der Galerie Handwerk gezeigte Gegenüberstellung lässt die Wesenszüge beider Goldschmiede schärfer und pointierter wahrnehmen. Es sind nicht so sehr die Unterschiede, die ins Auge fallen, es ist das Charakteristische eines jeden, das plötzlich greifbarer wird. Spürbar wird auch die subtile Verwandtschaft zwischen den beiden. Dr. Angela Böck

  • Galerie Handwerk
    Max-Joseph-Str. 4
    80333 München
    Deutschland
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