Sie ahnen schon, wer ein Leben als Kunstwerk gefordert hat. Es war Joseph Beuys, dessen 100-jähriges Geburtsjubiläum in diesem Jahr in zahlreichen Ausstellungen gefeiert wird. Der Jahrhundertkünstler war auch für die angewandte Kunst wichtig. Nicht nur, weil er 1979 in Wien fast eine Professur an der Angewandten erhalten hätte. Für Beuys war jeder Mensch ein Künstler. Beuys dachte radikal neu, wollte Grenzen überwinden. Damit war er auch ein Vorbild für GoldschmiedInnen und andere HandwerkerInnen, die sich seit den 1960er Jahren als KünstlerInnen definiert und erstarrten Grenzen überwunden haben.
Art Aurea entstand 1985 aus diesem Geist der Freiheit und des Aufbruchs, der in unserer Redaktionsphilosophie zum Ausdruck kommt: „Wie bereits zu Beginn der Moderne am Bauhaus oder später von Joseph Beuys formuliert, befürworten wir die Idee von Kunst, die alle Lebensbereiche durchdringt.“ Grund genug also, uns in seinem Jubiläumsjahr 2021 mit Joseph Beuys zu befassen.
Das Leben als Kunstwerk
Was wollte Joseph Beuys mit seiner Aussage „Jeder Mensch ist ein Künstler“ erreichen? Was können wir heute im Zeichen mehrerer, die gesamte Menschheit bedrohender Krisen von ihm lernen? Lesen Sie in Teil 1, wie der Junge aus Kleve vom Niederrhein zu einem Jahrhundert-Künstler wurde.
Arts Crafts World
Ganz neu in Art Aurea ist die Rubrik „Arts Crafts World“. Ausgewählt von kompetenten Persönlichkeiten erscheint ab sofort in jeder Ausgabe – ergänzend zum bisherigen Konzept mit großen Porträts, Interviews und Ausstellungen – auf je 4 Seiten eine Auswahl aktueller Werke, Konzepte und Kurzbiografien bedeutender KünstlerInnen aus der ganzen Welt. Zum Start in der Sommerausgabe:
Gijs Assmann, Niederlande (ausgewählt von Geer Pouls, Galerie Brutto Gusto, Berlin), John K. Raustein, Norwegen (ausgewählt von Tonje Kjellevold, Projekt Manager bei Norwegian Crafts), Ryuhei Sako, Japan, (ausgewählt von Koichi Io, japanischer Metallkünstler), Felieke van der Leest, (ausgewählt von Herman Hermsen, niederländischer Schmuckkünstler und ehemaliger Professor in Düsseldorf), Anna Mlasowsky, (ausgewählt von Sven Hauschke, Direktor der Kunstsammlungen der Veste Coburg), Haleh Redjaian (ausgewählt von Julie Metzdorf, Rundfunkjournalistin und Autorin von Art Aurea), Steven KP, (ausgewählt von Patti Bleicher, Galerie Loupe, Montclair, USA), Sonngard Marcks, (ausgewählt von Andreas Platthaus, Frankfurter Allgemeine Zeitung), Søren Krag, (ausgewählt von Michaela Braesel und Wolfgang Lösche, Galerie Handwerk, München).
Nachfolgend weitere Beiträge in der aktuellen Ausgabe 44:
Zwei aus Padua
Bevor Renzo Pasquale und Annamaria Zanella ein Paar wurden, arbeiteten sie als Lehrer am Istituto Pietro Selvatico in Padua. Die Goldschmiede und Dozenten dieser Kunstschule prägten die Schmuckkunst schon seit den 1950er Jahren in Italien. Ebenso trug die ‚Schule von Padua‘ dazu bei, dass zeitgenössischer Schmuck heute international als Kunstdisziplin auftritt.
Proudly African – Jewellery Affairs
Martina Dempf begeisterte sich für Afrika, wurde Schmuckkünstlerin, Galeristin und Ethnologin. Ihre Sammlung – ergänzt durch Arbeiten europäischer Künstler – ist 2021 in der Bengel-Stiftung in Idar-Oberstein und im Herbst im Goldschmiedehaus Hanau zu sehen. Ein Interview mit Martina Dempf. Beeindruckende Aufnahmen zeigen, dass Schmuck aus Afrika
Sklavenkette aus Glasperlen
Für ihre Bachelorarbeit an der Hochschule für Angewandte Wissenschaft und Kunst in Hildesheim hat Luisa Kuschel eine mit Glasperlen besetzte „Sklavenkette“ kreiert. Sie wurde dafür mit dem MEA-proTecc Designpreis ausgezeichnet. Ihr Schmuck ist eine Anklage gegen koloniale Verbrechen und den Rassismus unserer Zeit.
Glückliches Finnland
Nach der langen, pandemiebedingten Durststrecke beginnen die ersten Veranstaltungen. Mit vorne dabei die Heidelberger Galerie Marianne Heller. In ihrer Ausstellung Finnland. Kunst aus dem glücklichsten Land der Welt – Keramik, Glas, Schmuck, zeigt sie Werke von Jasmin Anoschkin, Erna Aaltonen, Johanna Rytkölä, Pekka Paikkari, Heiki Viinikainen und Terhi Tolvanen. Noch bis 25. 07. 2021. Friedrich-Ebert-Anlage 2. www.galerie-heller.de
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Wenn Sie mehr wissen wollen über die aktuelle Art Aurea Ausgabe 44, Sommer 2021 oder andere Fragen haben, schreiben Sie eine Mail an info@artaurea.de oder rufen Sie uns einfach an. Telefon 0049 731 950 84 90. Wir freuen uns über Ihr Feedback.