250 Jahre Goldstadt Pforzheim

Mit fast 300 Veranstaltungen an 65 Orten begeht die Goldstadt ihr Jubiläum. Auch individuelle DesignerInnen haben ihren Auftritt.

Im Jahr 1767 wurde in Pforzheim, initiiert durch Markgraf Karl Friedrich, die erste Manufaktur für Taschenuhren sowie für Schmuck und feine Stahlwaren eröffnet. Damit begann der Aufstieg zur Schmuck- und Uhrenstadt. Im Jahr 1913 waren rund die Hälfte der 75.000 Einwohner in der Schmuck- und Uhrenindustrie tätig. Im 2. Weltkrieg wurde Pforzheim nahezu komplett zerstört. Doch es dauerte nur bis 1953, da die Stadt am Rande des Schwarzwalds wieder größter Hersteller der Welt für Schmuck und Silberwaren geworden war. Obwohl fast die komplette Uhrenindustrie sowie ein Großteil der Schmuckfirmen bis zur Jahrtausendwende aufgeben mussten, ist Pforzheim auch 2017, im Jahr des 250-jährigen Jubiläums, noch vom Schmuck geprägt. Die „Goldstadt“ hat ein bedeutendes Schmuckmuseum mit einer der wichtigsten Sammlungen in der Welt. An der Goldschmiedeschule mit Uhrermacherschule sowie an der Hochschule für Gestaltung werden Goldschmiede und Designer ausgebildet, die nicht selten wegen der idealen Infrastruktur für ihren Beruf in Pforzheim bleiben.

Bubble, Kette, Feinsilber-Granulat, Silber 935, Nylon

Sam Tho Duong, Kette Bubble. Feinsilber-Granulat, Silber 935, Nylon.

Stefanie Prießnitz

Stefanie Prießnitz, Perlseidenketten. Perlseide und Süßwasserperlen.

Claudia Geiger

Claudia Geiger, Collier und dreireihiges Armband Wandelbar. Süßwasser Perlen, Edelstahl.

Neben einigen verbliebenen Marken wie Wellendorff, Gellner, Jörg Heinz und IsabelleFa, repräsentieren DesignerInnen wie Oliver Schmidt, Eva Strepp, Stefanie Prießnitz, Patrick Malotki und Claudia Geiger oder KünstlerInnen wie Iris Bodemer und Sam Tho Duong die zeitgenössische Schmuckkultur in und um Pforzheim. Zu den Zukunftsaussichten für zeitgenössischen Schmuck aus individuellen Werkstätten erklärt Claudia Geiger, es gebe immer mehr Anbieter von „Schmuckdesign“, die in der Massenfertigung weitaus günstiger herstellen können als anspruchsvolle GestalterInnen und Manufakturen. „Das macht es dem Original nicht einfach, doch letztendlich überzeugt bei vielen Kunden doch (noch) die bis ins Detail durchdachte Gestaltung, die Verarbeitung und die Authentizität.“ Die zukünftige Herausforderung werde es sein, sich von den Billiganbietern deutlich abzugrenzen. Um die Kunden zukünftig in das Ladengeschäft zu holen, müsse der Fachhandel an seiner verkaufsstrategischen Kreativität und an neuen Konzepten arbeiten. Den Online-Handel findet Claudia Geiger speziell für künstlerisch gestalteten Schmuck nicht wirklich ausschlaggebend. Doch sei die Präsenz auf herausragend sortierten Plattformen unerlässlich. Weitere Informationen zum Jubiläumsfestival 2017 unter goldstadt250.de

Die Schmuckdesignerin Stefanie Prießnitz hat anlässlich des 250-jährigen Jubiläums mit dem Fotografen Sebastian Seibel 26 Schmuckmacher in und um Pforzheim in ihren Werkstätten und Ateliers portraitiert. Ab dem 16. März 2017 werden die 90 x 60 cm Portraits in den Schmuckwelten Pforzheim präsentiert. Die Ausstellung läuft bis zum 29. April 2017.

Patrick Malotki und Stefanie Prießnitz in ihrer Arbeitsumgebung.

Patrick Malotki und Stefanie Prießnitz in ihrer Arbeitsumgebung.

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