Bauhaus bei Quittenbaum

Beispielhafte Arbeiten von Brandt, Breuer oder Bogler

Theodor Bogler war einer der führenden Gestalter der in Dornburg ansässigen Keramikwerkstatt des Bauhauses. Das Teekännchen ist ein typisches Beispiel für sein zeitloses Design. Die übliche Form einer Kanne wurde in einfachen, stereometrischen Grundformen aufgebaut, die er für seine Modelle unterschiedlich kombinierte, entsprechend dem Baukastensystem, das Walter Gropius für die Architektur propagierte. Bogler erlernte unter Gerhard Marcks und Max Krehan das Töpferhandwerk. Der Tod seiner Frau führte ihn zum katholischen Glauben. 1927 trat er in das Kloster Maria Laach ein, wurde zum Mönch und Priester und kümmerte sich nicht nur um die Renovierung der Abteikirche, sondern setzte dort auch seine künstlerische Arbeit fort.

 

 

Quittenbaum Theodor Bogler

Theodor Bogler, Tee-Extrakt-Kännchen, 1923. Keramische Werkstatt Dornburg.

Die Teekanne ist aus dunkelbraunem Steinzeug auf Beige gefertigt.

Nach spannendem Bietgefecht fiel der Hammer bei 27.000 Euro.

 

 

Der Lattenstuhl von Marcel Breuer ist einer der bekanntesten Entwürfe aus der Weimarer Zeit des Bauhauses, inspiriert von den Gestaltungsprinzipien der DeStijl-Bewegung. Mit einfachen Mitteln – Holzlatten und Stoffstreifen – gestaltete er einen leichten, stabilen und bequemen Stuhl, dem eine Funktionsanalyse zur richtigen Körperhaltung beim Sitzen vorausging.

Marcel Breuer, Lattenstuhl ti 1a, 1924. Bauhaus Weimar.

Lattenstuhl ti 1a von 1924. Ein deutscher Bieter konnte sich die Design-Ikone für 44.000 Euro (brutto) sichern.

 

 

Marianne Brandt gilt als eine der vielfältigsten und profiliertesten Bauhaus-Künstlerinnen. Bekannt sind vor allem ihre Alltagsgegenstände aus Metall und ihre funktionalen Leuchten. Der Serviettenhalter ist ein typisches Produkt der Bauhäuslerin, das sie in unterschiedlichen Formen und Dekors fertigte.

Marianne Brandt, Serviettenhalter, 1929-32. Ruppelwerke, Gotha.

Marianne Brandt, Serviettenhalter, 1929-32. Ruppelwerke, Gotha. Der Zuschlag erfolgte bei 400 Euro.

 

 

Das Schachspiel von Josef Hartwig, entstanden am Bauhaus Weimar im Jahr 1924,  überzeugt bis heute durch sein modernes und durchdachtes Design. Es löste sich konsequent von der traditionellen Formgebung, die Figuren sind aus Würfel, Zylinder und Kugel entwickelt und zeigen gleichzeitig die Spielrichtungen an.

Josef Hartwig, Bauhaus-Schachspiel XVI, 1924. Bauhaus Weimar.

Das Bauhaus-Schachspiel XVI wurde für 8.000 Euro verkauft. Fotos: Quittenbaum.