Die Grassimesse verzeichnete in diesem Jahr einen Besucherrekord. Rund 10.000 Gäste aus dem In- und Ausland besuchten die internationale Verkaufsmesse für angewandte Kunst und Design im Grassimuseum in Leipzig. Für Ausstellungsmacher und die 100 Aussteller ein großer Erfolg. Besonders durften sich die fünf Preisträger des diesjährigen Grassipreises freuen, die beim Eröffnungsabend der Messe prämiert wurden. Die Fachjury hat die Arbeiten aus den ausstellenden Künstlern, Designern, Kunsthandwerkern und Fachhochschulen ausgewählt.
Der mit 3.000 € dotierte Grassipreis der Carl und Anneliese Goerdeler-Stiftung geht an die in Leipzig lebende Keramikerin Sarah Pschorn (*1989). Ihre Keramiken seien ein „Plädoyer für das Süßliche, das Sentimentale, für das Spiel zwischen Heiterkeit und Schwermut“, meinte die Jury.
Den mit 2.000 € dotierten Grassipreis der Sparkasse Leipzig erhält der in Niedersachsen lebende Keramiker Lutz Könecke (*1973) für seine aus mehreren Teilen bestehenden Gefäßmontagen, die Bezüge zur Formensprache des Bauhauses aufweisen.
Der mit 2.000 € ausgelobte Apolline-Preis geht an die österreichische Schmuckgestalterin Petra Zimmermann (*1975). Auf welche Weise sie in ihren Schmuckstücken historische Versatzstücke verarbeitet, faszinierte die Jury.
Über den mit ebenfalls 2.000 € dotierten Grassipreis der Galerie Slavik, Wien, kann sich Melanie Nützel aus Bayreuth (*1975) freuen. Spielerisch und unermüdlich erforscht sie die Zusammenhänge von Natur und Mode, auch ihre opulenten Halsketten überzeugten die Jury.
Der von der Firma culturtraeger gestiftete Grassi-Nachwuchspreis geht an Laura Pelizzari und Ezra Dilger für ihr Projekt „Habibi House“. Sie sind Absolventen der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle/Saale. Diese beiden Preisträger wählte eine Fachjury der Kunsthochschule Halle aus. Das Habibi House ist ein Wohnbungalow für junge Geflüchtete und soll auf dem Parkplatz der alten Hochschulbibliothek der Burg Giebichenstein entstehen. Der Bungalow wird von einem Team aus Einheimischen und Geflüchteten entwickelt und gebaut. Es soll Wissen und Handwerk aus Deutschland und anderen Ländern einfließen. Die Produktion der Module wie auch des Interieurs werden durch Geflüchtete umgesetzt. So ergibt sich für die Teilnehmer ein Einstieg in den Arbeitsmarkt.