Resi und Heinz Döhmen waren leidenschaftliche Keramiksammler. In über 40 Jahren erwarben sie über 350 Keramiken, die einen Überblick über die Entwicklung der modernen Keramik dieser Zeit geben. Erworben wurden sie in erster Linie in der Kunstkammer Köster in Mönchengladbach. Vereinzelt kauften Resi und Heinz Döhmen auch in den Ateliers der KünstlerInnen. Heinz Döhmen war über viele Jahrzehnte mit Paul Köster befreundet. Vertreten sind neben führenden deutschen KeramikerInnen Beate Kuhn, Ursula und Karl Scheid, Ingeborg und Bruno Asshoff, Gotlind und Gerald Weigel, Horst Kerstan und andere. Ebenso weitere internationale Größen wie Lucie Rie, Hans Coper, David Andrew Leach, Gordon Baldwin, Colin Pearson, Ewen Hendersen, Edouard Chapallaz, Alev Ebüzziya Siesbye.
Heinz Döhmen, 1927 in Korschenbroich geboren, war über viele Jahrzehnte als selbstständiger Architekt in Viersen und Mönchengladbach tätig. Zu seinem Werk gehören neben zahlreichen Wohn- und Verwaltungsbauten auch mehrere Kirchen. Begleitet wurde sein Leben von einem breitgefächerten Interesse für Kunst und Musik, engen Kontakten zu Künstlern und Musikern und einem umfangreichen Engagement für die regionale Kultur. Eine große Begeisterung für Keramik entwickelt sich seit der Zeit, als er für seinen Freund Paul Köster in Mönchengladbach den Umbau der Kunstkammer Köster plante und durchführte. Die Kunstkammer Köster war über viele Jahre bis zu ihrer Schließung 1993 ein zentraler Ort für die Präsentation und Verbreitung moderner Keramik.
Seine erste Keramik erwirbt Döhmen in den 1950er Jahren bei der Mönchengladbacher Keramikerin Käte Weinreis als Geschenk für seine Mutter. Nach Abschluss seines Studiums ist er ab 1955 als freier Architekt tätig, ab 1959 Mitglied des Werkbundes. Dort trifft er auch auf Jochen Kuhn, den Bruder von Beate Kuhn. Deren Bekanntschaft wird er aber erst Jahre später in der Kunstkammer Köster in Mönchengladbach machen. 1957 heiraten Heinz und Resi Döhmen. Über 50 Jahre gibt das Ehepaar als Jahresgabe für Freunde und Geschäftsfreunde limitierte Kunsteditionen heraus, für die sie vor allem regionale Künstler beauftragen. Das Verhältnis zu Paul Köster entwickelt sich seit ihrem Zusammentreffen freundschaftlich. Seine ersten Keramiken erwirbt Döhmen in der Kunstkammer am alten Standort im Lichthof in Mönchengladbach. 1968 erhält der Architekt von Paul Köster den Auftrag für den Umbau der Kunstkammer am neuen Ort in der Albertusstraße 4 in Mönchengladbach. 1970 wird hier die Galerie mit einer Jubiläumsausstellung zum 50-jährigen Bestehen eröffnet. Döhmen erwirbt bei dieser Gelegenheit das große Raumgitter von Beate Kuhn, ein zentrales Stück seiner Sammlung. Spätestens ab jetzt sind er und seine Frau regelmäßige Gäste bei den zweimal jährlich stattfindenden Ausstellungen und begeistern sich gemeinsam für die Keramik. Im Laufe der Jahre tragen sie so eine über 300 Teile umfassende Sammlung zusammen.
Auktion und Freiverkauf der Sammlung
Am 24. November 2018 wird eine Auswahl von 92 Lots aus der Sammlung Döhmen im Rahmen der Herbstauktion des Krefelder Auktionshauses Schops Turowski versteigert. Ca. 200 andere Objekte aus der Sammlung werden im Freiverkauf zu Festpreisen verkauft. Der erste Verkauf fand am 3. und 4. November statt. Am 11. und 12. November 2018 besteht noch einmal die Gelegenheit, in der ehemaligen Kunstkammer Köster, Albertusstraße 4, 41061 Mönchengladbach, Keramiken zu Festpreisen zu erwerben. Hier sind auch alle Objekte, die zur Versteigerung kommen, ausgestellt – jeweils 12 bis 18 Uhr. Zur Auktion erscheint ein Katalog der Keramiksammlung von Resi und Heinz Döhmen.
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Kunstkammer Köster
Albertusstraße 4
41061 Mönchengladbach
Deutschland - Versteigerung 24. November
Freiverkauf 11.–12. November 12–18 Uhr - Link