Orizzonti d’Autore

Zweite Biennale für Autorenschmuck im Museo Civico von Asolo.

Gezeigt werden die Werke von 20 international bekannten SchmuckkünstlerInnen. Dazu eine Retrospektive, die Robert Smit gewidmet ist. Der Niederländer wird mit dem Premio Archeometra alla Carriera ausgezeichnet. Viele der Künstler aus elf Ländern werden am Wochenende vom 14. und 15. September 2024 in Asolo erwartet.

Brosche von Robert Smit in herausragender malerischer Qualität. Diese und weitere 60 Arbeiten werden bis 6. Januar im Museo Civico in Asolo zu sehen sein.

Eindrücke von der ersten Biennale Orizzonti d’Autore | Between Vision & Matter im Jahr 2022 in der Pinacoteca des Stadtmuseums von Asolo, Italien.

Die Austellung wurde von der Kuratorin und Galeristin Thereza Pedrosa konzipiert und in Zusammenarbeit mit verschiedenen Institutionen wie der AGC Associazione Gioiello Contemporaneo sowie dem Museo Civico von Asolo durchgeführt. Ziel ist es, ein internationales Netzwerk und einen kulturellen Austausch zwischen Künstlern, Liebhabern und Fachleuten zu schaffen. Die Gruppenausstellung mit dem Untertitel Between Body & Soul findet in den Räumen des Museo Civico di Asolo statt. 

Die Biennale in Asolo wurde von der Kuratorin und Galeristin Thereza Pedrosa konzipiert. Brosche von Hanna Liljenberg, Schweden.

Philip Sajet ist durch sehr freie, teils provokative Arbeiten bekannt. Hier ein Halsschmuck des niederländischen Künstlers.

„Schmuck als Kunstform ist eng mit dem Körper verwoben, verändert seine Präsenz, hebt seine Merkmale hervor, betont seine Konturen, formt seine Gestalt neu, verdeckt seine Merkmale oder definiert sein Aussehen neu. Die Ausstellung analysiert die Beziehungen zwischen Schmuck und Körper und zeigt auf, wie diese künstlerischen Interpretationen den Werken selbst eine besondere Bedeutung verleihen“, so die Veranstalter.

Hinter der farblichen Harmonie und filigranen Leichtigkeit verbirgt sich durchdachtes, meisterhaftes Handwerk. Brosche von Mirjam Hiller, Deutschland.

Jeder der 20 eingeladenen Künstler habe sich auf einzigartige und überraschende Weise mit dem Thema „Zwischen Körper und Seele“ auseinandergesetzt und in seinen eigenen Kreationen die tiefen Verbindungen zwischen Körperlichkeit und Spiritualität erforscht. „Durch faszinierende Materialien und poetische Erzählungen, aber auch durch überraschende Illusionen und unerwartete Volumina offenbart sich jedes Werk in der Ausstellung als ein Instrument des Körpers, der es trägt. Ein Instrument, das speziell geschaffen wurde, um zu kommunizieren, unserer Seele eine Stimme zu geben und unseren Träumen Gestalt zu verleihen.“

Österreich ist auf der Biennale von Asolo durch Werke von Fritz Maierhofer vertreten. Hier eine seiner aktuellen Broschen.

Die zweite Orizzonti d’Autore lädt uns auf eine Reise durch die komplexen Verbindungen zwischen Körper und Seele ein, die harmonisch und doch widersprüchlich, sichtbar und doch ungreifbar, real und doch illusorisch sind. Von den intimen persönlichen Geschichten, die Gerd Rothmann in seinen Schmuckstücken einfängt, bis hin zum Universum, das in den Broschen von Fritz Maierhofer eingeschlossen ist, von den überraschenden Formen, die aus den Abwicklungen von Mirjam Hiller hervorgehen, bis hin zu den optischen Täuschungen von Jiro Kamata, von den provokativen Arbeiten von Philip Sajet bis hin zu den verführerischen Kreationen von Benedict Haener – jede Kreation offenbare die komplexe und oft unbewusste Interaktion zwischen dem Greifbaren und dem Unsichtbaren, heißt es. So werde der Schmuck zu einem Medium der Kommunikation und der Träger zu einem Darsteller, der die Botschaft des Künstlers in die Welt trägt. „Letztlich ist es ein Werkzeug, das Interaktion erzeugt und in der Lage ist, wertvolle Beziehungen zu den Menschen um uns herum zu schaffen.“

Zu sehen sind die Werke von Karin Roy Andersson (Schweden), Jeemin Jamie Chung (Südkorea), Nicolas Estrada (Kolumbien), Benedict Haener (Schweiz), Mirjam Hiller (Deutschland), Jiro Kamata (Japan/Deutschland), Beppe Kessler (Niederlande), Beate Klockmann (Deutschland) , Ute Kolar (Österreich), Hanna Liljenberg (Schweden), Peter Machata (Slowakei), Jana Machatová (Slowakei), Fritz Maierhofer (Österreich), Stefano Marchetti (Italien), Liana Pattihis (Zypern), Piergiuliano Reveane (Italien), Gerd Rothmann (Deutschland), Philip Sajet (Niederlande) und Graziano Visintin (Italien).

Archeometra Award für ein Lebenswerk im Autorenschmuck 

Mit dem „Premio Archeometra alla Carriera per il Gioiello d’Autore“ wird ein Künstler gewürdigt, der seine schöpferische Kraft und seine künstlerische Forschung der Schmuckkunst gewidmet hat und wesentlich zu ihrer Entwicklung und Bereicherung beigetragen hat. Ermöglicht wurde der Preis durch die Unterstützung von Archeometra, einer IT-Firma aus dem Veneto, und der Gemeinde Asolo. Der Preis wird Robert Smit am 14. September 2024, 15 Uhr, im Rathaussaal von Asolo im Rahmen der Eröffnung von Orizzonti d’Autore überreicht. Bis 6. Januar 2025 wird im Museo Civico di Asolo eine Retrospektive mit mehr als 60 seiner Werke, darunter auch Zeichnungen, stattfinden. 

Asolo, Stadt der hundert Horizonte

Asolo zählt zu den schönsten Orten Italiens und wird seit Jahrhunderten von Reisenden und Intellektuellen aus der ganzen Welt geliebt. Ihr Name ist vor allem mit drei Frauen verbunden: der Königin Caterina Cornaro von Zypern (1454-1510), der Theatergöttin Eleonora Duse (1858-1924) und der Schriftstellerin Freya Stark (1893-1993), die Asolo zu ihrer Wahlheimat erkoren hatte. Der Dichter Giosuè Carducci nannte sie wegen ihrer außergewöhnlichen Lage die „Stadt der hundert Horizonte“, weil sie in jeder Himmelsrichtung unvergleichliche Ausblicke bietet. Das Schloss von Caterina Cornaro beherrscht das historische Zentrum von Asolo und ist Schauplatz von Veranstaltungen und Events, während der Dom wertvolle Werke von Lorenzo Lotto und Jacopo Da Ponte beherbergt. Das Stadtmuseum von Asolo beherbergt die berühmte Marmorstatue Paride von Antonio Canova.

Die erste Retrospektive im Sala della Ragione in Asolo war Giampaolo Babetto gewidmet. Er erhielt den Archeometra Award für sein Lebenswerk als Schmuckkünstler. Die Ausstellung zeigte mehr als 120 Werke des italienischen Meisters aus den späten 1960er Jahren bis 2022.

Die Galeristin und Kuratorin Thereza Pedrosa 

Die Kuratorin der Biennale Orizzonti d’Autore wurde 1985 in Rio de Janeiro in Brasilien geboren und zog 1990 mit ihrer Familie nach Italien. An der Universität Ca‘ Foscari in Venedig erwarb Thereza Pedrosa einen Abschluss als Konservatorin kulturellen Erbes und Management. 2009 arbeitete sie als Assistentin für die Peggy Guggenheim Sammlung und katalogisierte alle Werke. Zwischen 2011 und 2012 war sie als wissenschaftliche Koordinatorin für einige Ausstellungen am Lucca Center of Contemporary Art tätig. Seit 2011 arbeitet sie als unabhängige Kuratorin und gestaltet Ausstellungen, Kataloge und Projekte für Künstler und Galerien in Italien, der Schweiz, Deutschland, Frankreich und den Niederlanden. 2019 gründete sie zusammen mit ihrer Partnerin Elinor Garnero die Thereza Pedrosa Gallery für zeitgenössische Kunst mit Schwerpunkt Schmuck. 

  • Orizzonti d'Autore – Between Body & Soul 
    Museo Civico di Asolo
    Via Giuseppe Garibaldi 7
    IT-31011 Asolo (TV)
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