Für die ungehemmt fortschreitende Zerstörung der Natur gibt es viele Gründe. Einer davon ist unser Umgang mit Materie. Ingrid Rügemer und Oliver Szasz machen mit ihrer Galerie und Beratungsagentur Culturesphere auf „die Wirkkraft von Kunst, Handwerk und Design im Kontext von Ökologie und Innovation“ aufmerksam. „Die aktuellen globalen Krisen zeigen, dass wir unser persönliches und gesellschaftliches Denken und Handeln grundlegend überdenken müssen. Dabei sollten wir uns bewusst sein, dass wir nicht isoliert von der physischen Welt agieren, sondern dass unsere Wahrnehmungen, Emotionen, sozialen Beziehungen und sogar unsere Körper von der uns umgebenden materiellen Welt geprägt sind, die somit auch unsere Denk- und Handlungsweisen maßgeblich beeinflusst“, heißt es aus München.
Es bestehe also eine wechselseitige Beziehung zwischen Materie und Geist. „Die Dinge, die wir erschaffen und mit denen wir uns umgeben, gehen somit weit über Form und Funktion hinaus, sie verkörpern und spiegeln Denkweisen.“ Rügemer und Szasz sind überzeugt, dass KünstlerInnen und DesignerInnen wichtige Akteure im Kontext des transformativen Wandels sind.
In ihrer neuen Ausstellung Matter Moves Mind präsentieren sie fünf KünstlerInnen, „die inspirierende Impulse für eine nachhaltigere Materialkultur setzen und zukunftsweisende Perspektiven anregen.“ Die Berliner Schmuckkünstlerin und Ethnologin Martina Dempf verbindet in ihren Arbeiten Fundstücke und Naturmaterialien mit traditionellen Goldschmiedtechniken. Emmanuel Heringer aus dem bayerischen Schechen befasst sich meisterhaft mit dem selten gewordenen Flechthandwerk. Die organische Struktur und Oberflächeseiner großformatiger ‚Bilder‘ aus abgeschälter Baumhaut bietet Räume der Meditation.
Zena Holloway aus London lässt ihre Textilien und Wandobjekte aus Graswurzeln wachsen. Cara Murphy schmiedet ihre Silberschalen direkt auf den Felsen der Atlantikküste ihrer nordirischen Heimat und stellt so einen Bezug her zwischen Natur und Handwerkskunst. Die freien Objekte des Keramikers Jochen Rüth aus Altisheim erinnern in ihren Farben und Brüchen an Vulkanismus und den Ursprung des Lebens auf unserer Erde.
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Culturesphere Galerie
Horemansstraße 30
80636 München
Deutschland - Eröffnung: 14. Mai, 16 – 20 Uhr
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