Der mit 10.000 Euro dotierte Südwestdeutsche Keramikpreis wird alle drei Jahr vergeben. Im Gegensatz zum ersten Wettbewerb 2017 waren neben den Bundesländer Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg diesmal auch Hessen und Thüringen einbezogen. Neu war zudem, dass der Wettbewerb nicht offen ausgeschrieben wurde, sondern die fünf Jurymitglieder aufgerufen waren, je zwei KeramikerInnen zu nominieren. Somit standen für die Wahl zehn KünstlerInnen zur Diskussion. Dies waren neben dem Sieger Monika Debus, Uwe Löllmann, Heide Nonnenmacher, Sebastian Scheid, Martin Schlotz, Guido Sengle, Sebastian Stöhrer, Thomas Weber und Song Zhifeng, der gegenwärtig in Höhr-Grenzhausen studiert.
An der Veranstaltung sind folgende Kooperationspartner beteiligt: der Bund der Kunsthandwerker Baden-Württemberg e.V., das Badische Landesmuseum Karlsruhe und das Keramikmuseum Westerwald.
Die Werke des Preisträgers werden vom 4. September bis 14. Oktober 2020 im Keramikmuseum Westerwald gezeigt. Martin Neubert wurde 1965 in Kleinmachnow geboren und lebt heute in Weimar und Halle/Saale. Nach einer Töpferlehre bei Christine Freigang in Bürgel studierte er von 1988 bis 1993 an der Kunsthochschule Halle Burg Giebichenstein, wo er seit 2009 als Professor im Fachgebiet Plastik/Keramik tätig ist.
In seinem Statement schreibt Martin Neubert: „ … Das Prinzip der Collage, die in den 1980ern weltweit eine Erneuerung erfuhr, ist seit jeher mein Elixier. Das Intakte, Ganze, Abgeschlossene hat mich stets weniger interessiert als das Fragmentarische, Unfertige, aus dem Leben Gegriffene. Mein Ansinnen ist es, aus dieser Gemengelage heraus Werke von schöner Komplexität zu schaffen. Ausgangspunkt für nicht wenige meiner Arbeiten bietet auch mein direktes Umfeld: das wilde, produktive Durcheinander in der Familie. Mich bewegen die gehandicapten Alltagsunhelden, die Hindernisse und Brüche zu überwinden versuchen. Die ‚nervösen Jungs‘ um die Ecke, die nicht anders können als etwas wirr unangepasst zu sein. Ich zeichne, murkse, pfriemele, tüftle. Fehlversuche und Bredouillen ergeben das endgültige Bild – das Ziel ist eine glaubhaft formulierte Zuversicht …“
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Keramikmuseum Westerwald
Lindenstraße 13
56203 Höhr-Grenzhausen
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