Bei den Ausstellungen mit Autorenschmuck während der Handwerksmesse in München bietet die Galerie tal20 neben etablierten auch immer wieder jüngeren, aufstrebenden KünstlerInnen eine Bühne. In diesem Jahr ist dies Julia Obermaier, Deutschland, die zusammen mit Kaori Juzu, Japan/Dänemark, und der Südtirolerin Gabi Veit ein vielschichtiges Erlebnis verspricht. Julia Obermaier, die in Neugablonz und Idar-Oberstein studiert hat, konstruiert mit Scheiben aus Achat, Bergkristall und zuweilen auch Silber geometrische Körper. Die so entstehenden Hohlräume mit Winkeln und Ecken betrachtet sie als „eine Art Seelenraum, der Empfindungen und Gefühle des Trägers aufzunehmen und das sensible Innere wie eine zweite Haut zu schützen vermag.“
Kaori Juzu aus Japan absolvierte ihre Goldschmiedeausbildung in Dänemark ergänzt durch Residencies in Penland, North Carolina, und Erfurt, Thüringen. Eindrucksvoll ist die Sensibilität der emaillierten, pastellfarbenen Oberflächen auf ihrem Schmuck. Dabei stellt die Künstlerin Bezüge zum umgebenden Raum wie auch zur Natur her, etwa zum „Mond, der auf dem Wasser glänzt – sanft hebend, ruhig, gedämpft und doch stark genug, um sowohl Leben als auch Form anzunehmen“.
Der Schmuck und die Löffel von Gabi Veit entstehen aus dem Betrachten von Blumen und Steinen, von Bäumen und Bergen, von Wasser und Wind, von Bewegung und Stillstand. Mit der Schmuckserie „Bruchstücke” zelebriert sie „das Kantige und Unregelmäßige der Berge und Felsen meiner Heimat Südtirol – verwandlungsfähig und variantenreich.“ Gabi Veits Löffel, die sie „creatura“ nennt, sollen „mögliche und zugleich unmögliche Gestalten“ sein, auf jeden Fall verkörpern sie eigene Persönlichkeiten. „Sie haben Kopf und Körper, sind Stiel und Bein, sind Blüte, Frucht und Blatt.“ Die Löffel aus geschwärztem Silber sind Einzelstücke für den Gebrauch, für Zucker und Salz, Früchte, Samen und Kräuter.
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Galerie tal20
Tal 20, Eingang Radlsteg
80331 München
Deutschland - Vernissage 13.03., 17–21 Uhr
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