Zum 68. Mal wurden die Preisträger in Frankfurt für ihr kunsthandwerkliches Schaffen ausgezeichnet. Insgesamt ist der Preis mit 8.500 Euro dotiert. Der erste Preis ging an Christoph Weißhaar für seine Metallarbeiten. Der zweite Preis ehrte die Designerin Alena Willroth für ihre Schmuckarbeiten. Mit dem dritten Preis wurde der Keramiker Martin Schlotz ausgezeichnet. Ein Förderpreis ging an Martina Sigmund-Servetti für ihre Porzellanobjekte.
Die prämierten Arbeiten der Staatspreisträger wurden in der Ausstellung FORM 2018 – Form aus Handwerk und Industrie in Halle 9.0 auf der Tendence gezeigt. Die Jury bildeten in diesem Jahr Dr. Anja Eichler, Museumsleiterin Städtische Sammlung Wetzlar, die Galeristin Rosemarie Jäger, der Dekan des Fachbereichs Design an der Hochschule für Gestaltung Offenbach, Prof. Dr. Markus Holzbach sowie Wiebke Lang, Chefredakteurin des Magazins Designreport. Außerdem nimmt traditionell ein Staatspreisträger aus dem Vorjahr als Jurymitglied teil. In diesem Jahr war das Hubert Steffe, der 2017 mit dem 1. Preis ausgezeichnet wurde.
Christoph Weißhaar
Die Jury zeichnete den gelernten Silberschmied aus Nürnberg mit dem ersten Preis aus, der mit 3.500 Euro dotiert ist. Nach einem Studium an der Akademie der Bildenden Künste in Nürnberg hat Weißhaar dort einen Lehrauftrag und betreibt eine eigene Werkstatt. Die Jury überzeugte der Metallkünstler mit der hohen kunsthandwerklichen Fertigkeit, mit der seine Objekte ausgeführt sind. In ihrer Begründung lobte sie die Einbindung von Teilen aus dem Fahrzeugbau von Traktoren in sein Werk sowie die simple Form bei gleichzeitiger Verwendung von edlem Metall, wie beispielsweise bei den von ihm gefertigten Löffeln.
Alena Willroth
Der zweite Preis, der mit 2.500 Euro dotiert ist, ging an Alena Willroth für ihre außergewöhnlichen, filigranen Schmuckarbeiten aus Plastikfolie. Die gebürtige Tschechin und Wahl-Berlinerin Willroth hat Modedesign studiert, bevor sie 2013 ihr eigenes Schmucklabel Slast gründete. Die Jury begeisterte an ihren Arbeiten nicht nur der Upcycling-Aspekt, also, dass aus einem so einfachen Material wie Plastikfolie einzigartige und farbenfrohe Schmuckstücke entstehen. Es waren insbesondere die virtuose Verknüpfung von historischen mit digital anmutenden Einflüssen sowie der enorme handwerkliche Aufwand, die die Jury überzeugten.
Martin Schlotz
Für seine herausragenden Keramikarbeiten ging der mit 2.000 Euro dotierte dritte Preis an Martin Schlotz. Der gebürtige Baden-Württemberger betreibt seit 1999 eine eigene Werkstatt in Laudert im Hunsrück. Seine Arbeiten sind in zahlreichen Museen und öffentlichen Sammlungen vertreten. Die Jury lobte „die maximale Konsequenz und hohe Präzision in der Ausführung der Keramiken zusammen mit einer Varianz in den Techniken“. Ebenso „die virtuose Kenntnis des Materials und die Farbwahlen insbesondere die Variationen im Schwarzbereich.“
Martina Sigmund-Servetti
Mit einem Förderpreis – dotiert mit 500 Euro – ehrte die Jury Martina Sigmund-Servetti für ihre Porzellanarbeiten. Die gelernte Keramikerin arbeitet seit 1998 als freischaffende Kunsthandwerkerin mit eigener Werkstatt in Heilbronn. Aus der Begründung der Jury: „Die Mischung aus traditionellen und modernen Dekoren, die eigenständig und grafisch die Ausgewogenheit der Gestaltungselemente darstellen, sind überzeugend.“