Herbert-Hofmann-Preise 2018

Lin Cheung, Julia Maria Künnap und Gernot Leibold wurden auf der Internationalen Handwerksmesse München als Sieger ermittelt.

Herbert-Hofmann-Preise 2018

Verleihung der Herbert-Hofmann-Preise der Schmuck 2018. Von links, Dieter Dohr, GHM, Jurymitglied Cornelie Holzach, Preisträger Gernot Leibold, Jurymitglied Stefano Marchetti, Preisträgerin Lin Cheung, Jurymitglied Caroline Broadhead, Preisträgerin Julia Maria Künnap und Wolfgang Lösche, Leiter der Sonderschau Schmuck, Handwerkskammer München und Oberbayern.

„Als Meisterwerk des Steinschliffs“ bezeichnete die Jury die grüne Brosche „Why Is It All Overgrowing“ aus Nephrit und Gold von Julia Maria Künnap, Estland. Sie möchte „in jeder neuen Arbeit einen noch präziseren Steinschnitt, einen noch transparenteren Schliff, ein noch dünneres Material und klareres Konzept erreichen.“ Obwohl die Titel ihrer Arbeiten zusammen ein Gedicht bilden, sei jede ein eigenständiges Schmuckstück, egal ob es wie ein breiter, blauer Pinselstrich erscheint, oder ein dahinschmelzender Buchstabe.

Herbert-Hofmann-Preise 2018

Ausgezeichnet mit dem Herbert-Hofmann-Preis 2018. Brosche von Julia Maria Künnap. Photo Julia Maria Künnap

Herbert-Hofmann-Preise 2018

Brosche von Julia Maria Künnap. Ausgezeichnet mit dem Herbert-Hofmann-Preis 2018. Photo Julia Maria Künnap

Die quadratischen Broschen von Gernot Leibold, Deutschland, seien überraschend in der Kombination ihrer Materialien, erklärte die Jury. Die farbig schräg gestellten Seitenränder seines Werks „Schwarze Struktur Nr. 6“ aus Ebenholz, Kunstoffen, Silber und Stahl wirkten wie eine sich öffnende Schachtel, in der sich eine geheimnisvolle Struktur offenbart.

Herbert-Hofmann-Preise 2018

Mit einem von drei Herbert-Hofmann-Preisen 2018 ausgezeichnet. Brosche von Gernot Leibold. Photo Gernot Leibold

„Delayed Reaction Series“ ist der Titel der in Stein geschnittenen Broschen der Herbert-Hofmann-Preisträgerin Lin Cheung, Großbritannien. Die Brosche „Non Plus“ beschreibe die Ereignisse seit dem EU-Referendum und der andauernden Debatte über Großbritanniens Zukunft in Beziehung zu Europa, so die Jury. Andere Broschen dieser Serie seien Anspielungen auf politische und soziale Veränderung und damit verbundene Gefühle. Die Arbeiten von Lin Cheung seien ein politisches Statement, „beispielhaft für Fragen unserer Zeit und dem Verhältnis zu deren Werten“.

Herbert-Hofmann-Preise 2018

Herbert-Hofmann-Preisträgerin 2018 Lin Cheung, Brosche Nonplus. Photo Lin Cheung

Die Preise erinnern an Dr. Herbert-Hofmann, der die Sonderschau „Schmuck“ auf der Handwerksmesse 1959 ins Leben gerufen hat. Mehr als 900 internationale SchmuckgestalterInnen waren es diesmal. 62 davon waren diesmal in München auf der „Schmuck“ zu sehen. Ausgewählt werden die Exponate von einem jährlich wechselnden Kurator, in diesem Jahr Hans Stofer, Leiter der Schmuckklasse an der Burg Giebichenstein Halle.