Geheime Gärten sind Sehnsuchtsorte, die Künstler zu allen Zeiten inspiriert haben. Das Motiv des Gartens, das unsere Phantasie beflügelt und Sehnsüchte erweckt, uns aus dem Alltag in traumdurchwobene Sphären erhebt, findet sich in ungezählten Märchen und Legenden, in Gedichten und Erzählungen, auf Textilien und Bildern – und in der Angewandten Kunst der Gegenwart. Mit ihrer Ausstellung „Geheime Gärten“ beweist Eva Maisch einmal mehr ihr Gespür für phantasievolle Themenausstellungen. Dabei werden in jeder Ausstellung unterschiedliche Aspekte und Techniken des zeitgenössischen Kunsthandwerks und Designs sichtbar. Besucher können namhaften KünstlerInnen und DesignerInnen ebenso wie hierzulande wenig bekannten internationalen Größen begegnen.
Diesmal etwa dem Tschechen Milan Pekař und dessen zumeist monochromen Porzellangefäßen, die in aufwändigen Experimenten entwickelt, ganz unterschiedliche kristalline Glasuren aufweisen. 1980 geboren lehrt der Keramiker seit 2011 am Institut für Keramik und Porzellan der Kunstakademie Prag. Wenig bekannt in Deutschland sind auch die großartigen Textilarbeiten von Roos Soetekouw aus Amsterdam. Die niederländische Designerin mixt traditionelle mit modernen Techniken, stets darauf achtend, den ursprünglichen Charakter der Textilien zu erhalten. Bei ihren Entwürfen zeichnet und malt Soetekouw, nutzt aber auch Computerprogramme und kombiniert die verschiedensten Materialien immer mit dem Ziel, eine Geschichte sichtbar zu machen, die oft auch über das Gartenthema hinausgeht.
Eine im Werk visuell erfahrbare Story gilt auch für Melanie Nützel und Nikolay Sardamov. Der bulgarische Schmuckkünstler hat sich bereits 2015 in dem Projekt „Garden City“ mit dem grünen Element urbaner Umgebung befasst. Wie in barocken Gärten unterwirft Sardamov Motive der Natur einem strengen menschlichen Gestaltungswillen und erschafft neue abstrakte Wirklichkeiten. So erscheinen zum Beispiel Käfer als Teil einer Reihung und werden zum phantasievollen Ornament. Für Melanie Nützel ist die Natur sowohl als Inspirationsquelle wie auch als Motiv immer gegenwärtig. Doch seien ihre „Käfer“ und „Falter“ wohl eher ein thematisches Alibi für das Vorwärtstasten im Umgang mit unterschiedlichen Materialien und Formen, sagte uns die Schmuckkünstlerin und Gewinnerin des Grassipreises 2016 kürzlich. Für Melanie Nützel ebenso wie für Roos Soetekouw, Milan Pekař und Nikolay Sardamov gilt: auf den ersten Blick sind ihre Arbeiten eindrucksvoll, doch verbirgt sich dahinter so manches Geheimnis, ganz wie in schönen Gärten. Zur Eröffnung am Freitag, 23. Juni 2017, 16 bis 21 Uhr und am Samstag, 24. Juni, 10 bis 18 Uhr, sind die vier KünstlerInnen anwesend.
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Eva Maisch Schmuck
Sterngasse 5
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