Unglaublich. Die silberne Teekanne des Universalkünstlers erzielte in der Auktion vom 1. Dezember fast 150.000 Euro und auch andere Objekte lagen über dem Schätzpreis. So wechselte der Teppich, den er 1906 für das Landhaus Primavesi entwarf, für 56.260 Euro den Besitzer und selbst die puristische Tortenschaufel ging für 11.250 Euro weg, doppelt so viel, wie ursprünglich veranschlagt. Diese Resultate zeigen, dass vor allem seine dekorativen Luxusartikel, die er für die Wiener Werkstätte entwarf, heutzutage nicht nur von hohem Interesse sind, sondern auch hoch gehandelt werden. Dieser Trend zeichnet sich im Dorotheum übrigens schon seit 10 Jahren ab. Und Josef Hoffmann bleibt weiterhin angesagt.
Sein Name ist untrennbar mit dem Begriff Gesamtkunstwerk und der Wiener Werkstätte verbunden. Inspiriert von der Arts & Crafts Bewegung schuf der „Quadratl-Hoffmann“ unzählige Entwürfe und Produkte, in enger Verbindung mit dem Handwerk und über mehr als drei Jahrzehnte lang. Als Mitbegründer der Secession brachte er den konstruktiven Jugendstil in Wien zum Blühen, dabei war er als Architekt nicht nur der Geometrie verbunden, auch florale, organische Elemente flossen immer wieder in seine Gestaltung ein – ob im Schmuck, im Textildesign oder der Grafik. Als begnadeter Formgestalter zählt er zu den Klassikern in der Designgeschichte.