Body Jewels

Das Textilmuseum St. Gallen zeigt eine Ausstellung über textilen Schmuck aus den Niederlanden und der Schweiz. Die Schau, die zuvor im niederländischen Tilburg zu sehen war, widmet sich den Entwicklungen des Textilschmucks ab den 1970er Jahren bis heute. Vor rund 50 Jahren gerät die Schmuck-Szene in Bewegung – junge GestalterInnen vor allem in Holland, England und Deutschland verwerfen die traditionellen Vorstellungen und greifen auf neue Werkstoffe zurück. Es entstehen Schmuckstücke aus „wertlosem“ Material, aus Kunststoffen, Edelstahl und Textilien. Die bizarren, witzigen und eleganten Objekte ignorieren den herkömmlichen Schmuckbegriff und heben die Grenzen zwischen Mode, Kunst und Schmuck auf. In der Schweiz wird der Trend anfangs nur zögerlich aufgegriffen, er führt im Lauf der Zeit jedoch auch hier zu einer innovativen, eigen- ständigen Schmuckkunst. Das Konzept von Body Jewels stammt von der Niederländerin Caroline Boot, die die Schau für das TextielMuseum in Tilburg kuratiert hat und die niederländische Schmuckentwicklung anhand von Arbeiten aus der Sammlung des Museums illustriert. Annina Weber, Kuratorin im Textilmuseum St. Gallen, ergänzt die niederländischen Positionen um Schweizer Arbeiten, die von der Auseinandersetzung mit internationalen Strömungen wie von eigenständiger Entwicklung zeugen. So stellt sie die niederländische und Schweizer Schmuckkunst der letzten 50 Jahre einander gegenüber und bringt die Szene der beiden Länder in einen Dialog. Vertreten sind neben Holländern auch namhafte Schweizer Gestalter wie Meret Oppenheim, Johanna Dahm und Otto Künzli, aber auch zahlreiche Newcomer wie etwa Natalie Luder, über die Art Aurea ausführlich berichtet hat.