Unter dem Namen Kleinod treten Steffi King und Andreas Kriechbaum seit einigen Jahren gemeinsam auf und präsentieren ihre Arbeiten in vielen Galerien und auch auf der Inhorgenta. Mit ihrer Absicht Gegensätzliches zu ergänzen und zu vereinen hat das Duo Erfolg. Sie zeigen neue Techniken, von Hand gearbeitet.
Steffi King und Andreas Kriechbaum
So auch bei ihrer ihre Kollektion PAGT. Den beiden Goldschmieden gelang es, eine Methode zu entwickeln, die sonst schwer kombinierbaren Metalle Platin und Silber dauerhaft und vor allem flächig zu verbinden. Das Ergebnis sind Schmuckstücke, die zwar eine gewisse Größe haben, jedoch durch dezent-kühle Farbkombinationen eher in den Hintergrund treten. So geben sie der Trägerin und dem Träger im Alltag nicht das Gefühl „überschmückt“ zu sein. Manche der gleichzeitig avantgardistisch und geheimnisvoll wirkenden Stücke sehen auf den ersten Blick wie reine Platinarbeiten aus, andere spielen mit der dezenten Farbkombination aus geschwärztem Silber, Platin und Diamanten. Was alle vereint: Die raue, teilweise wie altes Gemäuer anmutende Oberfläche, das leichte Gewicht eines Silberschmucks und die Individualität eines Unikats.
Das zweite wichtige Thema, mit welchem die beiden Designer inzwischen über die Landesgrenzen hinaus bekannt geworden sind, präsentiert Kleinod vom 20. bis 23. Februar 2015 wieder an ihrem Messestand im Forum Konzepte (Halle C2, Stand 325, Gang C) der Inhorgenta in München. Bei ihrer Kollektion mit dem Namen frisch gewickelt dreht sich alles um die ursprünglichen textilen Techniken Sticken, Stopfen, Weben und Wickeln. Die Kollektion wuchs aus ihrer schon viele Jahre zurückliegenden Idee heran, Edelmetalle mit organischen Materialien zu verbinden. Nach Experimenten mit Naturseide haben die Goldschmiede die ersten kleinen Anhänger mit bunten Symbolen wie Herzen, Pfeilen oder Ausrufezeichen bestickt. Inzwischen gibt es eine breite Palette von gestickten, gewickelten, gewobenen und sogar gestopften Ringen, Ohrschmuck in verschiedenen Ausführungen, lange Kettchen mit Anhänger mit gestickten Motiven in Naturseide oder Silber. Webstuhl, feine Linie und Liebesbeweis heißen die Produktlinien der Kollektion. Die Modelle werden mit vielen Metern Naturseide, schlichtem, aber strukturiertem Silber und Gold in diversen Farblegierungen von den beiden Goldschmieden aufwendig in ihrer kleinen Werkstatt gefertigt. Zu den genannten Materialien kommen dieses Jahr ein paar Farbtupfer in Form von farbigen Edelsteinen auf Ringen und Ohrschmuck hinzu. Der Erfindungsreichtum der beiden Designer wurde 2014 belohnt: Ein Stück der aus der Kollektion frisch gewickelt hat den ersten Platz des Schmuck Awards 2014 in der Kategorie Innovation gewonnen.
Wer nicht zur Inhorgenta fährt, den Schmuck der beiden Designer jedoch in natura sehen möchte, kann dies in der ihrer Meisterwerkstatt mit dem Namen Kleinod tun. Sie befindet sich in Konstanz.
Die Kleinod-Meisterwerkstatt in Konstanz.