Am Wochenende des 27. und 28. September werden auf der Raketenstation Hombroich bei Neuss mehrere Objekte aus dem Bereich der Angewandten Kunst präsentiert. Kuratiert wird die Sammelausstellung unter dem Namen Station Angewandte Kunst von dem japanischen Künstler und Designer Katsuhito Nishikawa, der seit den 1970ern in Deutschland lebt.
Bei den Ausstellern sind sowohl Künstler als auch Galerien, ein Auktionshaus und ein Verlag vertreten. Nishikawafineart mit Standorten in Neuss und Tokio repräsentiert Arbeiten aus Angewandter und Bildender Kunst. Die Galerie, deren Inhaberin Nishikawas Ehefrau Hisako ist, führt unter anderem den Keramikkünstler Taizo Kuroda, den Architekturfotografen Tomas Riehle und den Bildenden Künstler Takeo Yamaguchi. Teilnehmer ist auch die editionformform, für die Katsuhito Nishikawa 2010 das Möbelprogramm „NF“ entwickelte. Neben ihm entwerfen für die Edition die Designerin Ingrid Gossner und der Möbeldesigner Nikolaus Bielefeld. Gossners Türklinken entstehen im 3D-Druckverfahren. Gegründet wurde editionformform von Martin Bohn, dessen Vintage-Galerie formformsuche auch in Neuss ausstellt. Gezeigt werden Design-Objekte wie beispielsweise der 1960 von Ole Wanscher entworfene und von A.J. Inversen hergestellte „Egyptian stool“.
Heri Gahbler absolvierte eine mehrjährige Ausbildung in Japan. Der Künstler verbindet in den Arbeiten seines Labels Urushi Lackkunst die japanische Lacktradition mit seinen eigenen künstlerischen Vorstellungen. Bodenkleider nennt das Label Comme il faut seine Teppiche. Das Besondere: Die Teppiche werden nicht geknüpft, sondern sind bemalte und mit stoß- und trittfesten Lacken versiegelte Leinwände. Hergestellt werden sie von der freischaffenden Künstlerin und Maskenbildnerin Suleika Ulmen und der Kostümbildnerin Ariane Hahn. Die Schmuck- und Produktdesignerin Nina Schäfer überrascht in Neuss mit Lichtobjekten und formwandelbaren Schalen.
Bei Christof Lungwitz geht funktionales Möbeldesign fließend in freie Objektkunst über. Die Arbeiten des in Weimar geborenen Künstlers tragen kreative Titel wie „3 Schalen für nichts“, „Schale für einen Architekten“ oder „Janusköpfige Schale“. In der Raketenstation Hombroich wird seine Arbeit „Schale für ein Ehepaar“ zu sehen sein.
Einst lagerten auf dem weitläufigen Areal der Raketenstation NATO-Raketen. Heute sind sie Kunst und Natur gewichen. Nach der Schließung des Militärstützpunktes Anfang der neunziger Jahre erwarb der Düsseldorfer Kunstsammler Karl-Heinrich Müller die Raketenstation. Die Umgestaltung zur Veranstaltungshalle übernahm der Londoner Architekt und Designer Claudio Silvestrin.
Die Aussteller auf einen Blick
Nishikawafineart
Urushi Lackkunst
Editionformform
Formformsuche
Christof Lungwitz
Comme il faut
Nina Schäfer
Salon Verlag
Kunst- & Auktionshaus W. G. Herr
Edith
Text Agata Waleczek
Christof Lungwitz‘ Profil bei Art Aurea
Nina Schäfers Profil bei Art Aurea
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Veranstaltungshalle
Raketenstation Hombroich 32
41472 Neuss Holzheim, Deutschland - 11 – 18 Uhr
Eintritt 5 Euro - Link