Porzellan in Extremform

Der Schweizer Keramiker Arnold Annen

Der 1952 geborene Schweizer Arnold Annen ist zweifellos ein „Extremist“ zeitgenössischer Porzellankunst, weltweit vielfach ausgezeichnet, Mitglied der Genfer Académie Internationale de la Céramique seit 1994. Nach vieljährigen Wanderjahren rund um den Globus, hat der Ausnahmekeramiker 1984 in der Werkstatt der holländischen Keramikerin Barbara Nanning das Material seines Lebens entdeckt, dem er sich seither ausschließlich widmet: Porzellan. Seit 1989 mit eigenem Atelier in Basel fordert der innovative Keramikextremist und besessene Tüftler mit seinen Gestaltungen das weiße Gold als Material immer wieder in geradezu revolutionären Techniken heraus und bringt es schier an seine molekularen Grenzen. Beginnend mit atemberaubend gedrehten Gefäßen aus eingefärbten Porzellanmassen in der „new neriage“-Technik wird schließlich rein weißes, lichtdurchlässiges und zumeist unglasiertes Limoges-Porzellan sein einziges Thema. Große, schon dünnwandigst gedrehte Schalen schabt er mit einem Messer noch auf Membranstärke. Fußlos gegossene Parabelformen bearbeitet er mit dem Gasbrenner, durch Absprengtechnik die Wandungen perforierend und auf Millimeterbruchteile reduzierend. Das Ergebnis sind unwirklich luzide Schalenobjekte von strahlender Schönheit, die Arnold Annen auch in Gruppen als Lichtinstallationen präsentiert. Neben seinen von den Kalkskeletten sogenannter Radiolarien inspirierten, riesenhaft gedrehten, stachligen Plastiken aus einer mit Kork oder Holzkohle versetzten Porzellanmasse wird der Lichtmagier für seine Ausstellung in der Heidelberger Galerie Heller eine solche Installation speziell konzipieren.

  • Galerie Marianne Heller
    Friedrich-Ebert-Anlage 2
    Im Stadtgarten
    69117 Heidelberg
    Deutschland
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