Von Linien und Schwüngen

Fünf Jahre ist es her, dass Eva Maisch und Walter Jäckl ihren „Hofstall“ im fränkischen Lindelbach mit dem ersten Sommerfest eröffnet haben. Die Kunden und Freunde des Ehepaars wissen inzwischen, was sie auf dem sorgsam renovierten und umgebauten ehemaligen fränkischen Hof erwartet. In ungezwungener Atmosphäre, zwischen üppigen Sommerblumen und alten Steinmauern, präsentieren renommierte Künstler ihre Arbeiten. Jede und jeder von ihnen bewegt sich mit seinen Werken virtuos im imaginären Raum zwischen Kunst, gestaltendem Handwerk und Design.

2023 sind es Ike Jünger aus München und Silke Trekel aus Halle/Saale mit Autorenschmuck, die Berlinerin Veronika Beckh mit Gefäßen und Objekten aus Glas, Sebastian Scheid, Düdelsheim, stellt Keramiken vor, Laurenz Stockner aus Brixen/Südtirol Schmiedearbeiten, Emma Terweduwe aus dem belgischen Gent präsentiert ihre Webarbeiten und Robert Hoffmann aus Berlin architektonische Lichtobjekte.

Emaille-Brosche von Ike Jünger. Die Münchner Schmuckkünstlerin schöpft ihre Impulse für die fein abgestimmte und gegliederte Farbpalette aus der Natur.

Silke Trekel. Gefaltete Elemente aus Titan reihen sich zu sensibel ausbalancierten Anhängern, die das harte Metall lebendig und elegant wirken lassen.

Laurenz Stockner. Die jüngst mit dem Bayerischen Staatspreis ausgezeichneten Schalen entstehen je aus einem Barren „Prettauer Kupfer“. Der unregelmäßige Schalenrand erinnert an den Schmiedeprozess.

Veronika Beckh. Ihre Werkgruppe intingo (lateinisch „ich tauche ein“) bringt die fließende Qualität des Glases und das Eintauchen in die glühende Glasschmelze virtous zum Ausdruck.

Modular Light von Robert Hoffmann. Das Zusammenspiel von Licht, Schatten und Textur ist charakteristisch. Je nach Lichtausfall und Winkel verändern die beweglichen Metallelemente die Raumwirkung und laden ein, diese mitzugestalten.

Sebastian Scheid. Der Natur entlehnte monochrome Farben und stark strukturierte Oberflächen lassen bei diesen plastischen Keramikgefäßen an Baumstämme mit schrundigen Borken denken.

Emma Terweduwe. Ihre taktil gewebten Stoffe sind auch eine Kritik an unserer schnelllebigen und oberflächlichen Gesellschaft, die zunehmend den Schein über den Inhalt stellt.

Zum Auftakt der Ausstellung am Freitag, 30. Juni, 19 Uhr, spricht Julie Metzdorf, Kulturjournalistin des Bayerischen Rundfunks und langjährige Autorin von Art Aurea.

Die KünstlerInnen werden ihre Arbeiten an allen drei Ausstellungstagen in Lindelbach persönlich präsentieren. Am Dienstag, 4. Juli 2023, wandern ausgewählte Arbeiten in die Werkstattgalerie Eva Maisch Schmuck, Sterngasse 5 in Würzburg.