Das GRASSI Museum in Leipzig vereint ein Museum für Angewandte Kunst mit einem Völkerkunde- und einem Musikinstrumentemuseum. Spannende historische Sammlungen, aktuelle Ausstellungen und volksnahe Events – wie das alljährliche Grassifest im September – machen das international renommierte GRASSI auch zu einer volksnahen Institution im Leipziger Kulturleben. Aber das GRASSI, zwischen 1925 bis 1929 als einer der wenigen großen Museumsbauten in der Weimarer Republik errichtet, hat noch mehr zu bieten.
Beispielhaft für das zeitgenössische Kunsthandwerk in Deutschland und darüber hinaus ist die jährlich Ende Oktober stattfindende Grassimesse. Dieses Stelldichein von Gestalterinnen und Gestaltern mit ihrem Publikum ist für viele Akteure ein Höhepunkt des Jahres und tatkräftige Zukunftsarbeit für die gesamte Angewandte Kunst. Zudem ist die Teilnahme an der jurierten Verkaufsausstellung bis heute eine Art Qualitätssiegel.
Neben der Mehrzahl von deutschen Gestalter:innen wurden 2023 Bewerber:innen aus sieben weiteren europäischen Ländern sowie Israel, Japan, Südkorea, Südafrika und Taiwan von der Jury ausgewählt. Darüber hinaus präsentieren sechs deutsche und eine italienische Hochschule im Leipziger GRASSI Museum für Angewandte Kunst ihre Semesterprojekte. Etwa ein Drittel aller Ausstellenden sind neu.
Der anhaltende Publikumserfolg der Grassimesse basiert auf dem Mix aus langjährigen Teilnehmer:innen und solchen, die erstmal ihre Arbeiten in Leipzig präsentieren. Von Vorteil ist auch, dass regionale und ostdeutsche ebenso wie namhafte nationale und internationale Kunsthandwerker:innen vertreten sind.
Lange Zeit konnten die Ausstellenden ihre Arbeiten lediglich in den Foyers, in der Art déco-Pfeilerhalle und den Sonderausstellungsbereichen zeigen. Um die Ausstellungsfläche zu vergrößern, öffnete das GRASSI Museum in der Corona-Pandemie 2020 die Räume der ständigen Ausstellung Antike bis Historismus. Das Konzept war so erfolgreich, dass es seitdem beibehalten wird. Die Grassimesse ist dadurch mehr als nur eine der wichtigen europäische Verkaufsplattformen für angewandte Kunst und Design. Was während der Corona-Pandemie als Notmaßnahme begann, eröffnet nun spannende Dialoge zwischen zeitgenössischer Angewandter Kunst und den Werken verschiedener Stilepochen der Vergangenheit. In dem historischen Ambiente entfalten manche Arbeiten von heute eine kaum geahnte Aura.
Die Bedeutung der Grassimesse schließlich unterstreichen auch die insgesamt sieben Grassipreise im Wert von insgesamt 11.000 €. Sie werden vergeben von der Carl und Anneliese Goerdeler-Stiftung, der Sparkasse Leipzig, der Familie Lyscov-Saucier (Appoline Preis), von Rosemarie Willems aus Rotterdam, den Grassifreunden sowie erstmals in diesem Jahr von dem Möbelhaus smow.
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GRASSI Museum für Angewandte Kunst
Johannisplatz 5-11
04103 Leipzig - Freitag 20.10. und Samstag, 21.10.2023, jeweils 10–19 Uhr
Sonntag, 22.10.2023, 10–18 Uhr - Link