Grundlegend für das Werk von Kyra Spieker (*1957) ist ihre analytische wie auch poetische Auseinandersetzung mit Raum und Licht. Eine klare Ordnung, gepaart mit dem Ausdruck höchster Ästhetik, prägt ihre minimalistischen Objekte. Dass ihre Porzellan- oder Steinzeug-Arbeiten teilweise Partner aus anderen Materialien wie etwa Aluminium oder Glas besitzen, erhöht deren Aussage.
Der Mehrzahl ihrer aktuellen Reliefs oder freistehenden Plastiken liegt ein von ihr entwickeltes Modul zugrunde, dessen Variabilität sie auf verschiedene Weise auslotet. Solitär oder addiert, gereiht oder geschichtet, weiß oder farbig gestaltet, geschlossen oder geöffnet – immer wieder findet die Künstlerin neue geometrische Konstruktionen, in denen sich das Modul als ordnendes Element erkennen lässt. Bewusst bezieht Kyra Spieker das Licht als Gestaltungselement mit ein. Seine Veränderungen im Tagesverlauf verleihen den Oberflächen ihrer Objekte sensible Unterschiede in der Erscheinung. Wer dieses Phänomen beobachtet kann Augenblicke nahezu meditativer Intensität erleben.
Kyra Spiekers besonderes Interesse für Architektur und raumbildende Qualitäten, ihre Vorliebe für den Wechsel von Flächen und Linien und nicht zuletzt für die strukturierende Eigenschaft von Licht machen das lichtdurchflutete Keramion für sie zu einem ganz besonderen Ausstellungsort. Die elegante Architektur des außergewöhnlichen Museums scheint geradezu einen Widerhall zu erfahren durch das Leichte und teilweise scheinbar Schwebende der meist hellen Porzellan-Arbeiten. Aber nicht nur formal-ästhetische Aspekte begründen die Kongenialität von Umgebung und Exponaten. Auch inhaltlich nimmt die Künstlerin direkt Bezug auf das Museum durch die verwendeten Materialien und durch ihre Reflektion über diese keramische Verortung. Am 13.10.2017 findet ein Künstlergespräch mit Kyra Spieker um 19 Uhr im Keramion statt. Zur Ausstellung erscheint ein Katalog.
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Stiftung Keramion
Bonnstraße 12
50226 Frechen
Deutschland - Dienstag–Freitag, Sonntag 10–17 Uhr
Samstag 14–17 Uhr - Link