Galeriedraht war ursprünglich ein Ziermaterial aus den Anfängen industrieller Fertigung, mit dem Silberwaren verziert wurden. Nach ihrem Diplom an der Fachhochschule Düsseldorf und der Ateliergründung 2006 in Duisburg gestaltete Tanja Friedrichs daraus die Ringe LA, Quiril und Loope. Die gesamte Kollektion nannte sie Reine Zierde in Anspielung auf den verwendeten Zierdraht, der heute nur noch sehr selten hergestellt wird. Charakteristisch für die Perldrahtringe, die später durch Ohrschmuck ergänzt wurden, ist das fließende Lichtspiel, das sich bei jeder Bewegung auf den winzigen Perlen abspielt und die Blicke anzieht. Wie bei ihren Ringen gelang es der Designerin auch bei ihrem Ohrschmuck, konstruktive Klarheit mit spielerischer Leichtigkeit und hoher Fertigungsqualität zu vereinen.
Die Magie fließenden Lichts nutzte Tanja Friedrich dann auch in ihrer Ringserie Pivot, die durch tordierten Draht aus Gold und Silber entstehen. Galeriedraht blieb aber weiter das bestimmende Material für die sympathische Designerin aus dem Ruhrpott, deren Stücke nicht nur bei führenden Galerien und Juwelieren in Deutschland, sondern auch in der Schweiz, in Großbritannien sowie in den USA Anklang fanden.
Ihre jüngste Entwicklung heißt Cloud und besteht aus Ohrschmuck, Armbändern und Ketten. „Ein zarter Verlauf, Struktur und Rhythmus, die Kettenösen türmen sich auf um … wieder am Horizont zu verschwinden.“ So beschreibt Tanja Friedrichs ihre neuen Arbeiten. Die einzelnen Stücke von Cloud werden nach der Anzahl ihrer verwendeten Ösen benannt. Die längste Kette, die Cloud 206, wird aus 206 Ösen von Hand gefertigt und zeigt zwei zarte Verläufe. Sie ist 105 cm lang und kann auch doppelt getragen werden.
Text Reinhold Ludwig
Tanja Friedrichs‚ Profil auf artaurea.de
Photos der CLOUD-Kollektion: Frauke Probst
Previewbild: Maria Ines, Verlegerin, trägt Ohrschmuck von Tanja Friedrichs (links) und Oliver Schmid (rechts). Hemd von Max Mara. Photo Laurens Grigoleit