Ruth Koblassa zum Gedenken

Die bedeutende Goldschmieden (1915–2010) war vom Bauhaus und Ihrer Lehrerin Elisabeth Treskow geprägt

Die Gesellschaft für Goldschmiedekunst e.V. widmet ihrem langjährigen Mitglied (1947-1992), der Goldschmiedemeisterin Ruth Koblassa (1915-2010) im Souterrain des Goldschmiedehauses eine Ausstellung. Als Tochter des Hofjuweliers Edmund Koblassa in Potsdam, wurde sie zunächst im väterlichen Betrieb und dann u.a. bei dem bekannten Berliner Goldschmiedemeister Hebert Zeitner ausgebildet. Kurz nachdem sie ihre Meisterprüfung im Jahre 1939 abgelegt hatte, nahm Ruth Koblassa ihre Tätigkeit bei der hoch geschätzten Elisabeth Treskow in Essen auf. Nach dem Tod des Vaters kehrte Koblassa nach Potsdam zurück, um die väterliche Werkstatt zu übernehmen, die sie dann aber 1948 verließ, um wieder bei Frau Treskow zu arbeiten. Im Jahre 1952 entschloss sich die Goldschmiedemeisterin schließlich zum Weg in die Selbstständigkeit und widmet sich der Anfertigung von Schmuck und sakralem Gerät. Bereits 1954 nahm sie dann ihre Tätigkeit bei der Fa. Niessing in Vreden auf, dort arbeitete sie bis 1975 als Designerin und Ausbilderin.

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Halsschmuck: Gold

In einigen, relativ früh entstanden Ketten und Armschmuck aus Silber zeigt sich die reduzierte, durchaus vom Bauhaus angeregte Gestaltung. Ebenso hat Ruth Koblassa in den 1930er Jahren im, damals vor allem im Münchener Raum, aber auch in der Werkstätte Zeitners gepflegten „Blättchenstil“, gearbeitet. Ein goldener Anhänger mit Turmalinen und Aquamarinen steht hierfür beispielhaft. Während ihrer Arbeit in der Werkstätte von Elisabeth Treskow hat sich Ruth Koblassa von der Granulationstechnik, die Treskow wiederentdeckt hatte, anregen lassen. Drei schöne Beispiele zeugen von der hohen Handwerkskunst. Nach dem Krieg widmete sich Ruth Koblassa neben ihrer Arbeit als Designerin auch immer wieder dem Unikat. Geschmiedete Broschen, Anhänger und Halsschmuck zeugen von den zeittypischen Elementen der 1960er und 1970er Jahre. Die Anfertigung von silbernem Gerät hatte für die Künstlerin zwischen 1950 und 1965 einen ebenso wichtigen Stellenwert, bei Wettbewerben zu den Themen Der Zauber des Spiegels, Sportehrenpreis und Der silberne Sportpreis wurde sie mit Anerkennungen und Preisen bedacht.

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Armband. Perlen, Palladium, Weißgold

  • Deutsches Goldschmiedehaus
    Innenstadt
    Altstädter Markt 6
    63450 Hanau
    Deutschland
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