Beide sind in Australien geboren, beide haben bereits in der Galerie Marianne Heller in Heidelberg ausgestellt. Und obwohl sie verschiedenen Genres angehören, haben Pippin Drysdale (*1943) und Helen Britton (*1966) doch ein gemeinsames Thema: Erinnerung an die Schönheit der großen wie der kleinen Dinge. Die neue Ausstellung präsentiert nun beide Künstlerinnen erstmals gemeinsam.
Die strengen, hohen, perfekt gedrehten Porzellanformen auf minimalem Stand der Pippin Drysdale flimmern förmlich vor Farbintensität. Ihr samtmatter Schimmer entsteht durch die in vielen Schichten aufgesprühten Glasuren. Kräftige Gelb-, Orange- und Rottöne sind durchzogen von feinen dunklen Linien. Die schwebenden Gefäße suggerieren Wärme, Weite, ja sogar die Tageszeiten der kargen, sonndurchglühten Landschaften Australiens – wie umlaufende Erinnerungsbilder.
Die zur Avantgarde des Autoren-Schmucks zählende Helen Britton dagegen verarbeitet in ihren Stücken scheinbar Gegensätzliches. Sie fasst kleine Fundstücke von edlem wie unedlem Material – seien es Diamanten, seien es Kunststoffobjekte – fantasievoll in Silber. Damit gibt sie den ihrem ursprünglichem Zusammenhang Entfallenen eine überraschende, mitunter auch bizarre neue Bedeutung. Ihre Kleinskulpturen entfalten die farbfroh-sprühende Schönheit eigentümlich witziger Blüten. So rettet Helen Britton die Verlorenheit kleiner Dinge in Form von außergewöhnlichem Schmuck.
Text Walter Lokau
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Galerie Marianne Heller
Friedrich-Ebert-Anlage 2
69117 Heidelberg, Deutschland
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