Die Beziehung der Italiener zu ihrem Wein ist legendär. Unzählige Mythen und Geschichten ranken sich um das alkoholische Getränk. Wein ist kaum aus dem Alltag der Mittelmeernation wegzudenken, auch wenn er nach neuesten Erkenntnissen vermutlich vor mehr als 9000 Jahren von den Chinesen entdeckt wurde. Und wie der internationale Wettbewerb Gioielli in Fermento (Schmuck in Gärung) zeigt, ist Wein auch eine ergiebige Inspirationsquelle für künstlerischen Autorenschmuck. Das Thema des seit 2011 jährlich stattfindenden und von Eliana Negroni kuratierten Wettbewerbs war dieses Jahr #unconventionaljewellery. Und so hatten 130 Schmuckkünstler möglichst unkonventionelle Arbeiten einge- reicht in der Hoffnung auf den Premio Torre Fornello und eine Teilnahme an der Ausstellung, die im Mai 2015 stattfand.
Namensgeber und Sponsor des Preises ist das historische Weingut Torre Fornello im norditalienischen Piacenza. Und wo hätten die Gewinnerstücke besser präsentiert werden können als hier, zumal der Besitzer des Weinguts Enrico Sgorbati auch noch leidenschaftlicher Kunstsammler ist? Gekürt wurde Akis Goumas für seine organische Halskette, die den „Kontrast zwischen Vergänglichkeit und Kraft“ in sich vereine, so die Jury. Als „frisch, farbenfroh und mutig“ bezeichnete sie den prämierten Ring von Sébastién Carré. Zum ersten Mal waren dieses Jahr auch Studenten zur Teilnahme zugelassen, in dieser Kategorie gewann Saerom Kong von der Hochschule Trier-Idar Oberstein.
Text Agata Waleczek
Erschienen in ART AUREA 3-2015