Der Herbst, die Zeit wichtiger Ausstellungen in der angewandten Kunst und im Design, startete Ende September mit der Premiere der „Tresor – Contemporary Craft“ in Basel. Die Veranstalter sprechen im Abschlussbericht auf ihrer Webseite von einem Erfolg. Mitbegründerin Nadine Vischer sieht nach Verkäufen von weit über 800.000 Schweizer Franken beste Perspektiven für die Zukunft. Damit ist die Frage beantwortet, ob es gelingen kann, in Mitteleuropa eine neue Messe für hochwertige Handwerkskunst zu etablieren. Und auch wir freuen uns, dass wir mit dem Katalog der Tresor in der Print-Ausgabe von Art Aurea einen Beitrag dazu leisten konnten, künstlerisches Handwerk der Spitzenklasse einem neuen Sammler-Publikum näherzubringen.
Bereits zum siebten Mal jährt sich unsere redaktionelle Zusammenarbeit mit der Grassimesse in Leipzig. Sie wird am Donnerstag, 19. 10. 2017 mit der Verleihung der Grassi-Preise eröffnet. Inzwischen im siebten Jahr findet sich der Katalog dieser ältesten deutschen Museumsmesse in der aktuellen Print-Ausgabe von Art Aurea, die in diesen Tagen erscheint. Schwerpunkt-Thema ist die „Zukunft der Werkstatt“, die auch in Zeiten der Digitalisierung nichts von ihrer Faszination verloren hat.
Ein Beispiel für das Zusammenfließen von Handwerk und Kunst zeigt die Reportage über Johannes Nagel. Seit fast 15 Jahr befasst sich der Keramiker aus Halle mit dem Gefäß und beweist, dass sich dieser Gebrauchs- und Kulturgegenstand durchaus für die Transformation in gefragte Kunstwerke eignet.
Einer der ganz großen Protagonisten der Keramikkunst ist der Brite Edmund de Waal. Nicht nur, dass seine Werke auf bedeutenden Kunstmessen und in Kunstgalerien gezeigt werden. De Waal ist leidenschaftlicher Töpfer und Autor von Bestsellern wie „Der Hase mit den Bernsteinaugen“. Renate Luckner-Bien hat sein neues Buch „Die weiße Straße“ besprochen. Auch wer sich nicht vordergründig für Keramik interessiert, sollte dem Universalgenie auf den Spuren seiner Leidenschaft für das weiße Gold folgen. Dies jedenfalls empfiehlt unsere Autorin in der aktuellen Printausgabe.
Emmanuel Heringer lernte zuerst Zimmermann und ist heute Flechtwerkgestalter. Unterstützt von seiner Frau Stefanie erfüllt er die alte Tradition des Flechtens mit neuem Leben. Inspirierend und authentisch ist auch der Lebensraum im bayerischen Schechen bei Rosenheim, den sich das Paar geschaffen hat. Eva Jünger machte für Art Aurea faszinierende Aufnahmen von einem ganzheitlichen Leben.
Die Galeristin und Goldschmiedin Hilde Leiss, die bislang 40 Goldschmiedelehrlinge ausgebildet hat, ist zu einer Institution für angewandte Kunst in Hamburg geworden ist. Die Fotografin Simone Scardovelli und unser Autor Rüdiger Joppien dokumentieren das beeindruckende Engagement für Handwerk, Kunst und Design in der Hansestadt. Auch wenn es einem um die Zukunft der Werkstatt nicht bange sein muss, Galeristen und Vermittler wie Hilde Leiss sind sehr rar geworden. Doch diese werden für die Zukunft guter Werkstätten und Designer dringend benötigt.
Die aktuelle Printausgabe Nr. 32 von Art Aurea mit dem integrierten Katalog der Grassimesse ist jetzt bei führenden Galerien und Schmuckgeschäften sowie am Bahnhofskiosk erhältlich.