Von Louise Bourgeois bis Yoko Ono

Schmuck von Künstlerinnen im MAKK, Museum für Angewandte Kunst Köln.

Das MAKK präsentiert erstmals in Deutschland eine Sonderausstellung zu Schmuckentwürfen bildender Künstlerinnen des 20. und 21. Jahrhunderts. Präsentiert werden 113 Arbeiten von 45 international bedeutenden Künstlerinnen. Die Auswahl richtet den Fokus bewusst auf weibliche Positionen und bricht mit der männlich dominierten Wahrnehmung des avantgardistischen Künstlerschmucks des 20. und 21. Jahrhunderts. 

© Yoko Ono, Ring Imagine Peace, 2004. Foto © Damian Noszkowicz.

© Elodie Seguin, 8 Ringe Look Loop, 2024. Foto © Galerie MiniMasterpiece.

Die Werke geben einen Einblick in die Kunstströmungen von den 1920er Jahren bis heute und eröffnen gleichzeitig überraschende Perspektiven auf das Œuvre ihrer Urheberinnen. Jede der ausgestellten Arbeiten verdichtet eine künstlerische Vision zu einem tragbaren Statement. Formal bestechen manche Stücke durch ihre reduzierte Ästhetik, andere durch expressive, skulpturale Präsenz oder spielerischen Humor. 

© E. R. Nele, Brosche Pfeil. Foto © Detlef Schmumacher.com.

Schmuck als Medium künstlerischen Ausdrucks übersetzt konzeptionelle Ansätze, aber auch persönliche Erfahrungen sowie emotionale Prozesse in eine tragbare Form. Abseits materieller Wertvorstellungen werden Themen wie Identität, Körperlichkeit, Erinnerung und gesellschaftliche Rollenbilder verhandelt – mal spielerisch, mal poetisch oder auch provozierend. Schmuck erscheint so nicht als Zierde oder Statussymbol, sondern als persönliche, intime Ausdrucksform.

© Joana Vasconcelos, Collier Extravaganza, 2022. Foto: © Galerie MiniMasterpiece. Courtesy of Joana Vasconcelos.

Ob von eigener Hand oder renommierten Kunsthandwerker*innen als Unikate oder in kleinen Editionen gefertigt, die gezeigten Arbeiten stehen immer in einem engen Zusammenhang mit der individuellen künstlerischen Praxis ihrer Urheberin und erweitern ihr Œuvre um eine performative Dimension.

Kunst, Körper und Identität

Die Ausstellung lädt dazu ein, das Verhältnis zwischen Kunst, Körper und Identität neu zu betrachten und das Potenzial tragbarer Kunstwerke als universelle Form ästhetischer und emotionaler Kommunikation zu erkunden. In der Vielfalt der Ansätze offenbart sich ein facettenreiches Panorama kreativer Selbstbehauptung und gestalterischer Freiheit, das den Schmuck über Zeiten, Kulturen und Konventionen hinweg als künstlerisches Medium definiert.

In der Ausstellung vertreten sind: Lynda Benglis, Pierrette Bloch, Barbara Bloom, Katinka Bock, Louise Bourgeois, Helen Britton, Barbara Chase-Riboud, Claudia Comte, Sheila Concari, Sonia Delaunay-Terk, Nathalia Edenmont, Aube Elléouët, Claire Falkenstein, Ruth Francken, Marcia Grostein, Jenny Holzer, Rebecca Horn, Annabelle d’Huart, Leiko Ikemura, Margit Jäschke, Jacqueline de Jong, Alicja Kwade, Claude Lalanne, Liliane Lijn, Rita McBride, Blanca Muños, Brigitte Nahon, E. R. Nele, Louise Nevelson, Michele Oka Doner, Yoko Ono, Meret Oppenheim, Françoise Pétrovitch, Armelle de Sainte Marie, Niki de Saint Phalle, Elodie Seguin, Maïlys Seydoux-Dumas, Kiki Smith, Sophie Taeuber-Arp, Dorothea Tanning, Rosemarie Trockel, Paloma Varga Weisz, Sophia Vari, Joana Vasconcelos und Zhou Yiyan. 

Mit der Ausstellung „Von Louise Bourgeois bis Yoko Ono“ knüpft das MAKK an Sammlungspräsentation „Faszination Schmuck. 7000 Jahre Schmuckkunst im MAKK“ an, in der rund 370 Objekte aus der herausragenden Schmucksammlung des Museums von der Antike bis heute präsentiert werden. Eintritt: 7 € / ermäßigt 4 €.

Zur Ausstellung erscheint die gleichnamige Publikation „Von Louise Bourgeois bis Yoko Ono. Schmuck von Künstlerinnen“ (Deutsch / Englisch) im Verlag Arnoldsche Art Publishers, herausgegeben von Petra Hesse und Lena Hoppe mit einem Beitrag von Louisa Guiness. Die Publikation ist für 34 € im MAKK und im Buchhandel erhältlich (ISBN 978-3-89790-750-8).

  • MAKK – Museum für Angewandte Kunst Köln
    An der Rechtschule 7
    50667 Köln
  • Dienstag – Sonntag 10–18 Uhr
  • Link