Vergessene Steine

Deborah Rudolph, Brosche „Kunstader“. Chalcedon.

Claudia Adam & Jörg Stoffel, Halsschmuck. Achat.

Steine, glänzend, farbig, hart und unvergänglich erregten am Beginn der Menschheitsgeschichte das Interesse der Jäger und Sammler. Unsere frühen Vorfahren deuteten sie als Gaben der Götter, wiesen ihnen heilende und schützende Kräfte zu – und verwendeten sie als Schmuck. Im Lauf der Kulturgeschichte veränderten sich die Vorstellungen und Bedeutungen. Edle Steine tauchten in Sagen und Märchen auf, in den Kronen Adeliger und den Preziosen wohlhabender Bürger. Sie wurden zum Statussymbol, zum Wirtschaftsfaktor und Thema wissenschaftlicher Forschungen. Bis heute spielen kostbare Steine im Schmuck oder als Wertanlage eine bedeutende Rolle. Im Gegensatz zu konventionellen Juwelen, wo Edelsteine in klassischen Formen geschliffen und nach wiederkehrenden Mustern verarbeitet werden, geben zeitgenössische Schmuckkünstler den Edelsteinen auf ganz unterschiedliche Weise ihre Magie zurück.

Petr Dvorak, Ohrschmuck. Achat.

Die Vergessenen Steine, die Eva Maisch nun zeigt, erscheinen leicht und schwebend, wuchtig und massiv, überraschen durch ungewöhnlich freie Schliffe oder natürliche Kristallformen. Sie erregen unsere Sinne mit fein gravierten Strukturen oder kraftvollen, geometrischen Quadern. Kombiniert mit mattem Gold, geschwärztem Silber, Edelstahl oder völlig fassungslos vermitteln sie schöpferische Freiheit und Individualität. Mit ihrer aktuellen Ausstellung gibt die Würzburger Galeristin und Goldschmiedin einen Einblick in das Schaffen von bedeutenden GestalterInnen. Sie haben seit ihrem Studium an Kunstakademien und Hochschulen individuelle Handschriften entwickelt und wurden mit vielen internationalen Preisen gekrönt. Am 28. und 29.04.2015 findet jeweils um 19.30 Uhr ein Konzert mit dem Sänger und Songwriter Hubert Treml statt.