Die Kummen, Vasen und Schalen von Guido Sengle besitzen in ihrer ästhetischen Klarheit eine zeitlose Ausstrahlung mit hohem Wiedererkennungswert. Dickwandig, geprägt von einer soliden Schwere, präsentieren sich die Gefäße mit größtem Selbstverständnis. Ohne Manierismen erstrahlen sie im harmonischen Einklang mit dem monochromen Glasurüberzug. Nur wenigen Keramikern gelingt eine derart starke Konzentration auf ein Formenrepertoire, wobei das künstlerische Ergebnis stets einzigartig und authentisch bleibt.
Bereits seit dem Studium in Kassel Ende der 1970er Jahre pflegt Guido Sengle dieses Gefäßspektrum. Konsequent lotet er seither in aufwändigen Arbeitsprozessen die Verhältnisse von Wandungsstärke und -höhe zum Durchmesser des jeweiligen Körpers aus, prüft die klare Gliederung in seinen wesentlichen Merkmalen und entwickelt als Höhepunkt die ausdrucksstarke Glasur. Neben den ausgewogenen Proportionen sind die Gefäße vor allem durch ihre Craqueléstrukturen gekennzeichnet. Die Rissbildung ist die Folge verschiedener Techniken, die Guido Sengle meisterhaft beherrscht.
Ebenfalls aus der frühen Schaffenszeit stammt seine Bitte, sich mit Achtsamkeit und Ruhe auf seine Keramiken einzulassen. Die Porzellan- und Steinzeugarbeiten laden in ihrer schlichten Formgebung und zurückhaltenden Farbigkeit nicht nur zum meditativen Umgang ein. Die Stücke fordern den Betrachter geradezu heraus, ihrem Reiz in allen Details nachzuspüren.
Zur Eröffnung der Ausstellung im Keramion am 21.09.2014 um 11.00 Uhr wird Guido Sengle anwesend sein. Es erscheint ein Katalog.
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Keramion
Bonnstraße 12
50226 Frechen, Deutschland - Di–Fr / So 10–17 Uhr
Sa 14–17 Uhr - Link