So entstehen Schneekugeln

Ein Video aus der Original Wiener Schneekugelmanufaktur

Wiener-Schneekugelmanufaktur

Wussten Sie, dass der Philosoph Walter Benjamin leidenschaftlicher Schneekugelsammler war? Oder, dass in einem Vorläufer des beliebten Mitbringsels Vögel schwammen? Falls die Antwort auf beide Fragen „nein“ lautet, dann ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass Sie die Geschichte zum Ursprung der ersten Schneekugel wie wir sie kennen an dieser Stelle zum ersten Mal lesen. Durch Zufall entwickelte vor etwas mehr als 110 Jahren Erwin Perzy I. einen Prototyp der modernen Schneekugel. Es geschah bei Experimenten mit einer Schusterkugel, einer mit Wasser gefüllten farblosen Glakugel – der Chirurgieinstrumentenmechaniker wollte die damals neu erfundene elektrische Glühbirne verbessern. Um mehr Reflexion zu erhalten, fügte er dem Wasser in der Kugel Glas-Flitter zu, der jedoch schnell absank. Also gab er probehalber Grieß aus der Küche seiner Mutter in die Kugel. Der wirbelnde Grieß erinnerte ihn an Schneefall und er beschloss, ein winziges Modell der Basilika von Mariazell zu bauen und es in die Glaskugel zu setzen. Dieses Modell gab er einem Freund, der einen Andenkenstand besaß, wo es bei den Kunden auf Anhieb Anklang fand. Im Jahr 1900 eröffnete Perzy zusammen mit seinem Bruder Ludwig einen Betrieb, um sich voll und ganz der Herstellung der zauberhaften Kugeln zu widmen. Dieser Betrieb besteht noch heute unter dem Namen Original Wiener Schneekugelmanufaktur und wird jetzt von Erwin Perzys gleichnamigem Enkel geführt. Erfahren Sie im Video, wie dort Schritt für Schritt eine handgemachte Schneekugel entsteht.

Text Agata Waleczek